"Solide" bezeichnet der Weinviertler Windkraftwerkbetreiber Windkraft Simonsfeld AG das aktuell veröffentlichte Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2020 - und das trifft wohl auch unbedingt zu.
Nach dem Top-Windjahr 2019 wehte der Wind im Weinviertel (und auch bei den übrigen Standorten) ziemlich erwartungsgemäß und man konnte in Sachen Stromproduktion mit 499 GWh eine ziemliche Punktlandung hinlegen. Im Rekordjahr davor waren es noch 577,4 GWh gewesen - das war aber nicht nur ob der schwächeren Winde sondern auch ob des Abbaus einiger Anlagen im Jahr 2020 nicht erreichbar.
Wie viele Windkraftwerksbetreiber, welche schon länger auf dem Markt sind, ist auch die WK Simonsfeld derzeit stark im "Repowering" unterwegs - hier werden alte (kleinere) Anlagen zuerst abgebaut und dann durch deutlich größere und ertragreichere (teils 8-10x so stark) Windkraftwerke ersetzt.
Auch 2021 fallen die Erträge somit derzeit geringer aus (geplant ist ein Jahresertrag von 485 GWh, aktuell liegt man knapp unter dem Plansoll), bis Jahresende 2021 sollen aber 14 neue (große) Anlagen ans Netz gehen und die Erträge 2022 schon auf 641 GWh steigern.
Somit fallen die Umsatz- und Ertragszahlen für 2020 und 2021 geringer aus als noch 2019, 2020 sah das so aus:
Der Umsatz fiel von 41,9 Mio. Euro auf 37,1 Mio., das EGT reduzierte sich von 10,3 Mio. auf 6,5 Mio. Euro und der Konzerngewinn fiel von 7,3 auf 4,2 Mio. Euro. Pro Aktie verbleibt da immer noch ein Gewinn von 11,4 Euro wovon die Hauptversammlung demnächst 5 Euro als Dividende ausschütten möchte und wohl auch wird.
Sowohl bei den Aktionären (schon 2.162 haben Anteile an der BürgerInnenaktiengesellschaft) als auch bei den Mitarbeitern gab es erfreulicherweise Zuwächse - 71 Beschäftigte (nach 64 im Jahr davor) hatte die WK Simonsfeld AG zum Jahresstart 2021.
Da sich Windkraftwerke nicht in Windeseile abbauen und neu errichten lassen (auch für Förderungen muss man sich ja nach wie vor lange anstellen...) fallen 2020 und wohl auch 2021 in Sachen Umsatz/Gewinn ziemlich unspektakulär aus - das Wachstum des Vorzeigeunternehmens geht aber aktuell unvermindert weiter und auf 2022 kann man sich wohl schon freuen...
Mit rund 400 Euro pro Aktie (Handel außerbörslich - z.B. am Handelsplatz des Unternehmens, siehe Homepage) ist der Anteil an der WK Simonsfeld schon ziemlich teuer geworden, Versorger- bzw. Stromaktien sind aber weiterhin stark gefragt und werden (wohl nicht zu Unrecht) als "sicherer Hafen" angesehen. Dazu wird grünes Investment immer bedeutender - und diesbezüglich ist man bei der WK Simonsfeld sicher nicht falsch!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2021