Eine Aktie, mit der man ruhig schlafen kann, ist wohl die EVN: Auch Corona konnte dem Unternehmen aus Niederösterreich keinen relevanten Schaden zufügen und das Zahlenwerk richtet sich eher nach Witterungsverhältnissen bzw. Strompreisen. Und diese sahen vom 1.10.2020 bis 30.6.2021 (schiefes Geschäftsjahr) gar nicht schlecht aus:
Relativ kühle Witterung und deutlich steigende Strompreise (Großhandel) sowie gute Wasserführung im Berichtszeitraum stehen auf der Habenseite der EVN, wenig Wind und höhere Rohstoffpreise (z.B. für Gas) wirkten sich wiederum negativ auf das Zahlenwerk aus.
In Summe steht jedoch beim Umsatz der EVN in den besagten 9 Monaten ein klares Plus von 12% auf 1.788,5 Mio. Euro, ein um 2,6% auf 291,9 Mio. Euro gestiegenes EBIT sowie ein Konzernergebnis von 224,6 Mio. Euro, was einem Zuwachs von 6,6% entspricht (1,26 Euro pro Aktie).
Die Stromerzeugung stieg um 1,2% auf 2.914 GWh, der Stromverkauf erhöhte sich um 1,4% auf 15.532 GWh, der Gasverkauf zog um 8,9% auf 5.006 GWh an und die Wärmeerzeugung konnte gar um 14,7% auf 2.226 GWh gesteigert werden.
Die Nettoverschuldung der EVN fiel von 1,09 Mrd. Euro auf nunmehr 771 Mio. (ist damit sehr überschaubar), die Mitarbeiteranzahl stieg ob neuer Projekte im Umweltbereich (Kläranlagen, Wasserversorgung im In- und Ausland) von 6.999 auf aktuell durchschnittlich 7.133.
Für 2020/2021 bleibt man in Erwartung eines Ergebnisses von 200-230 Mio. Euro (die hat man jetzt schon) und spricht von einer Dividende von "zumindest 49 Cent pro Aktie".
Bei aktuellen Kursen von rund 22 Euro kann man die EVN (die übrigens nunmehr in den ATX20 aufgestiegen ist) weiterhin als Dividendenpapier bezeichnen. Auch wenn die Aktie in den letzten 12 Monaten stark gestiegen ist (vor 12 Monaten lagen die Kurse noch bei rund 14 Euro), scheint der Titel angesichts solider Performance und konstanter Aussichten noch immer nicht wirklich zu teuer.
Die EVN hat zwar in Sachen Grünstrom noch einige Aufgaben vor sich, wird aber wohl auch von den zukünftigen Klimamaßnahmen eher profitieren. Einzig das Gasgeschäft scheint hier auf längere Sicht ein Risikofaktor zu sein - gerade Gas wird aber in der Energiewende noch lange eine wesentliche Rolle spielen.
Ein paar EVN-Aktien für`s Dividenden- oder Versorgerportfolio sind demnach wohl kein Fehler - im Vergleich zu anderen Stromanbietern bzw. Versorgern (z.B. Verbund) ist die EVN sogar noch sehr billig!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - August 2021