Regelmäßig versucht sich die Geldmarie im September in der Einschätzung von relevanten Finanzzahlen für die nächsten 12 Monate. Eine schwierige Übung, bei welcher man schon froh sein darf, bei mehr als der Hälfte der Einschätzungen richtig zu liegen.
Überraschungen wie Corona & Co. werfen zwar dann ab und an alles über den Haufen und die einst gültigen Regeln gelten da und dort nicht mehr - das gilt auch teilweise für das letzte Jahr, in welchem einmal wieder der Dow Jones falsch eingeschätzt wurde. Aber auch den Goldpreis hätte ich höher gesehen bzw. der aktuelle Inflationsanstieg war auch nicht wirklich absehbar...
Neues Jahr, neues Glück - folgend die Prognosen der Geldmarie bezüglich populärer Finanzkennzahlen in den nächsten 12 Monaten (September 2021 bis September 2022). Begründungen bzw. Annahmen weiter unten.
Titel | Kurs/Stand 7.9.2021 | Progn. 7.9.2022 | Kurs/Stand 7.9.2022 | Tendenz Richtig/Falsch |
---|---|---|---|---|
ATX | 3.669 | 4.000 | 2.845 | falsch |
Dow Jones | 35.369 | 35.000 | 31.145 | richtig |
Euribor 1 Mt. | -0,55 | -0,40 | +0,30 | richtig |
Gold $ | 1.823 | 2.000 | 1.707 | falsch |
Euro/$ | 1,19 | 1,15 | 0,99 | richtig |
Öl/$ Brent | 72 | 67 | 92 | falsch |
Inflation AT | 2,9 | 2,0 | 9,1 | falsch |
ATX
Im letzten Jahr hat der ATX kräftig zugelegt. Das lag einerseits am gesunden Börsenklima (Erholung weiter Bereiche der Weltwirtschaft), andererseits auch an der Lust auf Aktien. Negativ- und Nullzinsen ließen solide Werte (aber auch Fantasiewerte) massiv ansziehen - Dividende sind wohl die neuen Zinsen. Der Anstieg wird sich in Wien wohl einbremsen - ob einiger Qualitätswerte hat der ATX aber noch Luft nach oben.
Dow Jones
Der ständig steigende Dow Jones ist so etwas wie mein "Dauer-Tippfehler" - stur denke ich auch für 2021/2022 dass hier eine Korrektur längst sinnvoll wäre - auch hier gilt aber die oben erwähnte Zinsenflaute als weiterer Turbo. Für mich ist der Dow Jones aber überbewertet.
Euribor
Ob guter Wirtschaftszahlen (ob Impfung besser als im letzten Corona-Winter) und hoher Inflation ist ein leichter Zinsanstieg durchaus möglich. Die Leitzinsen bleiben aber wohl noch negativ.
Gold in Dollar
Gold war zuletzt (ob guter Wirtschaftszahlen) eher unspektakulär unterwegs. Erst wenn ausbleibende Corona-Förderungen die wirklichen wirtschaftlichen Folgen zeigen und auch die Börsen nervös werden, könnte Gold wieder stärker werden.
Euro zum US-Dollar
Immer sehr schwer einzuschätzen: Beide Zonen müssten eigentlich 2021/2022 erste Katastrophenbilanzen bezüglich Staatshaushalte präsentieren - das fällt bei den Amis aber zumeist nicht so ins Gewicht wie in Europa, wo man sich dann auf einzelne Pleite-Kanditaten-Staaten konzentriert. So dem schon 2022 so ist, könnte eher der Euro schwächeln.
Ölpreis
Zuletzt massiv angestiegen - Korrektur wäre wieder fällig. Der Ölbedarf bleibt aber wohl weiterhin hoch - der Umstieg auf Erneuerbare geht nur sehr schleppend weiter und kann dem Ölpreis noch nicht wirklich etwas antun...
Inflationsrate Österreich
Im Vorjahr falsch eingeschätzt: Ein starker Ölpreisanstieg sowie starkes Konsumplus mit teilweise ausverkauften Warengruppen sowie Lieferengpässe sollten sich aber 2022 wieder einpendeln und die Inflation wieder etwas drücken.
Die Prognosen sind selbstverständlich ohne Gewähr!
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