Vom Rekordjahr 2019 wird man seitens Flughafen Wien wohl noch lange träumen. 31,66 Mio. Passagiere wurden damals gezählt und es schien kein Ende des Flugreisebooms abzusehen. Dann aber kam Covid-19 und hinterließ weltweit grausliche Spuren in den Bilanzen der Fluglinien sowie der Flughäfen.
Der Umsatz des Flughafen Wien-Gruppe (plus Airports Malta und Kosice) sank im Vorjahr vofn 857,6 Mio. auf 333,7 Mio., aus 158,9 Mio. Gewinn anno 2019 wurde 2020 ein Verlust von 72,7 Mio. Euro.
Die Aktie fiel von 37 Euro "Vorcoronaniveau" auf 20 Euro im Oktober 2020 - dann aber ließ die Impfung wieder Hoffnung aufkommen und es ging wieder etwas höher: Zuletzt notierte das Wertpapier bei 29 Euro.
Auch nach den ersten 6 Monaten 2021 war der Flughafen Wien negativ unterwegs: Der Umsatz sank um 34,3%, ein Verlust von 32,5 Mio. Euro war zu verzeichen. Kein Wunder: Anfang 2020 wurde ja noch fleißig geflogen (bis Mitte März), Anfang 2021 war in Europa hingegen der Himmel ziemlich leer...
Der Sommer 2021 sieht für den Flughafen Wien allerdings schon deutlich besser aus als noch im letzten Jahr: Im August 2021 zeigte das Flugbarometer im Vergleich mit dem Vorjahres-August deutlich nach oben. Mit 2,22 Mio. Passagieren in der Gruppe und 1,78 Mio. Passagieren in Wien Schwechat lag das Passagieraufkommen doppelt so hoch wie noch im August 2020. Zum August 2019 betrug das Minus aber immer noch deutliche 45,3%.
Auf allen Destinationen gibt es klarerweise starke Einbrüche - je weiter weg die Destination, desto höher. In den fernen Osten betrug das Minus z.B. fette 97,8 Prozent, nach Osteuropa waren es nur 37,7%.
Von Jänner bis August 2021 liegt man mit 6,43 Mio. Passagieren noch immer um 19,2% unter den Vorjahreszahlen - es scheint aber (ob der schwachen Vorjahreszahlen) durchaus möglich, dass man dieses Minus in den verbleibenden 4 Monaten noch aufholen kann. Im Frachtbereich (Cargo) liegt man derzeit schon um 18,7% über den Vorjahreszahlen.
Gibt es keine bösartigen neuen Virusvarianten und damit verbundene Reiseverbote, sind dem Flughafen Wien (plus Malta und Kosice) ab sofort deutlich bessere Zahlen als im Vorjahr garantiert - auch 2022 wird dann (insbesondere in den ersten Monaten) gegenüber 2021 deutlich besser aussehen.
Durchaus möglich, dass sich 2022 wieder ein Gewinn ausgeht - 2021 darf man wohl (trotz brauchbarer Sommermonate) nicht damit rechnen.
Wer Geduld hat, kann die ATX-Prime-Aktie durchaus schön langsam wieder in den Fokus nehmen - die 2019er-Zahlen sind aber wohl noch längere Zeit entfernt. Nachdem Fliegen wohl auch teuer wird, ist es auch durchaus möglich, dass man 2019 überhaupt nicht mehr erreicht.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2021