Auch im 3. Quartal 2021 litt die heimische Windkraftbranche deutlich unter Windmangel - und auch wenn die Waldviertler W.E.B Windenergie AG mittlerweile in 7 Ländern aktiv ist und damit das Kraftwerksportfolio schon sehr gut gestreut hat, liegt die Stromerzeugung nach den ersten 9 Monaten fette 9% unter Plan.
In 6 von 7 Ländern gab es ein Umsatzminus (Ausnahme hier nur Italien mit einem neuen Kraftwerk), insgesamt sank der Umsatz der W.E.B aber in den ersten 3 Quartalen 2021 nur um 3% auf 75,18 Mio. Euro.
Beim EBIT fiel das Minus schon deutlicher aus: Lag man nach den ersten 9 Monaten 2020 noch bei 23,96 Mio., so sind es derzeit "nur" 17,43 Mio. Euro.
Das Ergebnis vor Steuern sank von 15,57 Mio. Euro auf 9,71 Mio., das Gesamtergebnis konnte aber von 5,67 Mio. Euro auf 8,26 Mio. Euro erhöht werden. Hauptverantwortlich hier positive Währungseffekte von 2,84 Mio. Euro, denen 2020 noch negative Währungseffekte von 2,77 Mio. gegenüberstanden. Ebenso sehr positiv heuer die Marktwertänderung bei den Hedginggeschäften: 2020 stand hier noch ein Minus von 1,76 Mio. Euro und 2021 ist es bisweilen ein Plus von 1,98 Mio. Euro.
Wiewohl 2021 kein Festjahr/Rekordjahr für die W.E.B. wird: Die Aussichten sind gut. Einerseits konnte man die Kapitalerhöhung im Herbst äußerst erfolgeich abschließen, andererseits sind die Preise für Strom derzeit auf Rekordkurs. Sicher kein Nachteil für ein fast ausschließlich in der Produktion tätiges Unternehmen!
2022 sieht hingegen aus heutiger Sicht für die W.E.B. prächtig aus: Viele neue Kraftwerke sind gerade in Bau oder knapp vor dem Start - und weht der Wind auch 2022 nur halbwegs normal, riecht es schon nach gewaltigen Produktions- und Umsatzzuwächsen. Auch wenn sich die Stromgroßhandelspreise wohl spätenstens Mitte 2022 einigermaßen beruhigen werden, ist da und dort auch eine bilanzielle Aufwertung von Kraftwerken durchaus möglich.
Trotz schwacher Winderträge im laufenden Jahr denken wohl auch viele Anleger in diese Richtung: Der Aktienkurs am W.E.B. Traderoom (Handelsplatz) ist in den letzten Wochen regelrecht explodiert. Konnte man die Aktie vor wenigen Wochen noch um rund 100 Euro erwerben, sind dieser Tage schon fast 170 Euro pro Aktie zu bezahlen.
"Stromaktien" sind aktuell besonders stark gefragt - insbesondere reine bzw. fast ausschließliche Stromproduzenten wie die W.E.B sowieso...
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Ad hoc-Meldung - November 2021