2020 war für den österreichischen Sommertourismus ein Jammerjahr, schlimmer erwischte es nur den Wintertourismus 2020/2021, welcher fast gänzlich in Lockdown-Perioden fiel. 2021 zeichnete sich im Sommertourismus schon ein Hoffnungsschimmer ab - auch wenn man laut aktuell präsentierter (vorläufiger) Zahlen laut Statistik Austria immer noch deutlich hinter den Zahlen von 2019 hinterherhinkt.
Mit 66,37 Mio. Nächtigungen (bei 18,84 Mio. erfassten Ankünften von Gästen) lag die Sommertourismussaison 2021 um immerhin 23,3% höher als im ersten Coronajahr 2020. Im Vergleich zum Rekordsommer 2019 resultiert aber immer noch ein Minus von 16 Prozent - das entspricht in etwas dem Niveau aus dem Jahr 2011.
In der Sommersaison 2021 (geht immer von Mai bis Oktober) wurden mehr Nächtigungen von ausländischen Gästen (42,32 Mio.) gezählt und auch Gäste aus Österreich (24,05 Mio. Nächtigungen) wählten Österreich als Urlaubsziel.
Insbesondere die wichtigen Gäste aus Deutschland bereisten 2021 wieder häufiger die Alpenrepublik: 28,32 Mio. Nächtigungen (das ist deutlich mehr als Nächtigungen aus dem Inland) sind ein fettes Plus von 29,1% gegenüber 2020.
Auch die reisefreudigen Niederländer wurden wieder viel häufiger gesichtet als noch 2020: 3,59 Mio. Nächtigungen sind Platz 2 in der Länderwertung und ein Plus von 29,8% zu 2020.
Auf den nächsten Plätzen folgen wieder Schweizer und Liechtensteiner (1,76 Mio. Nächtigungen), dann die für den Tourismus immer interessanter werdenden Tschechen (1,18 Mio.) und auch bei Belgiern wurde mit 1,01 Mio. die Millionen-Nächtigungsgrenze wieder überschritten.
Alle 9 Bundesländer Österreichs konnten mehr oder minder kräftig an Gästen bzw. Nächtigungen zulegen: Nr. 1 im Sommer war wieder einmal Tirol mit 19,81 Mio. Nächtigungen (+27,4%), dahinter Salzburg mit 11,78 Mio. Nächtigungen (+22,3%) und Platz 3 ging an Kärnten mit 9,32 Mio. Nächtigungen.
Kärnten verzeichnete mit +8,4% das geringste Wachstum, in Wien konnten die Nächtigungen hingegen um 105,2% zulegen. Die 3,81 Mio. Nächtigungen in Wien sind aber immer noch extrem niedrig - der Städttourismus ist nämlich durch Corona 2020 besonders stark zurückgegangen.
Das Tourismusjahr 2021 wird aber trotz halbwegs solider Sommersaison trotzdem wieder eine Katastrophe: Von Jänner bis Oktober 2021 wurden bisweilen insgesamt 70,11 Mio. Nächtigungen gezählt - das ist im Vergleich zu 2020 noch immer ein Minus von 27%.
Dieses Minus resultiert aber primär aus der Tatsache, dass von Jänner bis März 2020 noch Wintertouristen gezählt wurden, die 2021 fast gänzlich weggefallen sind.
Ob des aktuellen Lockdowns wird die Tourismussaison im Gesamtjahr 2021 abermals ein Minus verkraften müssen. Gelingt es aber, um Weihnachten wieder die Beherberungsbetriebe zu öffnen und kommt es zu Jahresanfang 2022 nicht zu einer 5. Welle und gelingt es auch, schon bald eine halbwegs passable Durchimpfungsrate zu erreichen, werden sich die Zahlen 2022 wieder deutlich verbessern.
Schon ein paar Wochen (bescheidener) Wintertourismus 2022 sowie ein wieder leicht besserer Sommer 2022 könnten die Tourismuszahlen 2022 deutlich besser aussehen lassen. An 2019 wird man aber wohl noch längere Zeit nicht herankommen...
Langjährige Zahlen zum Sommertourismus in Österreich finden Sie hier: Sommertourismus Österreich
Und hier finden Sie die letzten Zahlen des Wintertourismus der Alpenrepublik: Wintertourismus Österreich
Die historischen Gesamtzahlen: Tourismuszahlen Österreich
Ad hoc-Meldung - November 2021