Pünktlich zum Jahresstart 2022 legt der Fachverband der Mineralölindustrie eine Markteinschätzung für das abgelaufene Jahr 2021 vor. Diese zeigt deutlich, dass der Mineralölbedarf noch immer sehr stark von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängt und dass 2021 im Vergleich zu 2020 wirtschaftlich besser gelaufen ist. Insbesondere Diesel und Benzin wurden 2021 wieder mehr abgesetzt als noch 2020, als die eine oder andere Woche die Straßen ziemlich leer waren.
Nach 10,5 Milliarden Liter anno 2019 wurden 2020 nur 9,2 Mrd. Liter Kraftstoffe abgesetzt. 2021 waren es deren wieder 9,7 Milliarden Liter Diesel und Benzin (entspricht 8,04 Mio. Tonnen).
Sowohl Benzin als auch Diesel verzeichneten leichte Zuwächse: Diesel legte lt. FVMI um 5,3% auf ca. 7,8 Milliarden Liter zu, Benzin wurde um 4,4% mehr abgesetzt und kam 2021 auf ca. 1,9 Milliarden Liter.
Die Mobilität legte 2021 sowohl im Privatbereich als auch im Wirtschaftssegment stark zu - insbesondere der Zuwachs beim Diesel (der bei den Neuzulassungen von PKW kaum mehr punkten kann, sehr wohl ist der PKW-Gesamtbestand noch sehr diesellastig) zeigt, dass die Wirtschaft gegenüber 2020 sehr stark gewachsen ist und die meisten Transporte von A nach B nach wie vor via LKW erfolgen.
Ein sehr schwaches Jahr gab es 2021 für Heizöl (Heizöl Extraleicht): Nach 1,1 Mio. Tonnen Absatz im Jahr 2020 konnten 2021 nur 900.000 Tonnen Heizöl verkauft werden. Weniger Heizungen (die Ölheizungen werden laufend weniger und sind ein Auslaufmodell), modernere Ölheizungen mit weniger Verbrauch sowie 2021 auch deutlich höhere Preise für Heizöl ließen den Absatz deutlich sinken.
Auch 2022 werden wohl wieder viele Ölheizungen aus den Kellern verschwinden - die hohen Preise für Heizöl sowie hohe Förderungen für den Umstieg auf nachhaltigere Heizformen treiben hier den Ausstieg stark voran. Durchaus möglich, dass 2020 schon das letzte Jahr war, als noch mehr als eine Mio. Tonne Heizöl abgesetzt wurde.
Nachdem die Autoflotte in Österreich aber nach wie vor wächst und alternative Antriebsformen den Spritverbrauch nur sehr langsam sinken lassen, darf man (bei zu erwartender positiver wirtschaftlicher Entwicklung im neuen Jahr 2022) durchaus davon ausgehen, dass es 2022 zumindest bei Benzin und Diesel wieder leichte Zuwächse geben wird. Auch wenn diese ob hoher Spritpreise und neuer Steuern (CO2-Abgabe) nur gering ausfallen werden...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2022