Die Flughafen Wien AG präsentierte heute die Passagierzahlen für das Jahr 2021 - und erwartungsgemäß gibt es hier wenig Grund zum Jubeln. Wiewohl hier ein scheinbar tolles Plus von 35,8% in der Flughafen-Wien-Gruppe (mit den Flughäfen Malta und Kosice) zu Buche steht, liegen die 13,1 Mio. gezählten Passagiere noch um fette 66,8% hinter den Zahlen des Rekordjahres 2019.
In Wien-Schwechat wurden 2021 10,4 Mio. Passagiere erfasst - ein sattes Minus von 67,1% zum Jahr 2019 und ein Plus von 33,2% zum ersten Coronajahr 2020. Der Flughafen Malta verlor 2021 gegenüber 2019 auch satte 65,2%, Kosice lag mit -70% sogar noch schwächer.
Man sieht deutlich: Die Luftfahrtbranche hat sich 2021 schon etwas erholt - von Normalzeiten ist man aber immer noch meilenweit entfernt. Das am 2.3.22 zur Präsentation anstehende Jahresergebnis 2021 wird demnach wohl noch ziemlich "rot" ausfallen.
Für 2022 zeigt man sich aber durchaus optimistisch und möchte wieder in die Gewinnzone kommen: Ein Umsatz von 560 Mio. Euro, ein EBITA von 172 Mio. Euro und ein kleiner Gewinn von mindestens 20 Mio. Euro wird angestrebt - wieweit diese Prognose halten, kann man natürlich derzeit sehr schwer abschätzen. Denn Corona hat ja überall schon mehrfach für Neueinschätzungen gesorgt...
Große Sprünge darf man sich wohl von der Luftfahrt in den nächsten Jahren noch nicht erwarten - wiewohl die Zahlen wohl (so sich Covid19 doch etwas beruhigt) nun Jahr für Jahr wieder besser werden.
Der Flughafen Wien hat fast keine Schulden mehr und (auch ob Staatshilfen und Kurzarbeit) ist bisweilen durchaus gut durch die Krise gekommen - für langfristige Investoren sind auch aktuelle Kurse von rund 28 Euro durchaus eine Überlegung wert. Das Vorkrisenniveau wird wohl nicht mehr so rasch erreicht werden, die Gewinnzone scheint aber durchaus schon wieder in Sicht. Ob man aber für 2022 schon wieder Dividende zahlen kann, wird man wohl frühestens im Herbst absehen können.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2022