Die gute Nachricht: So schlecht wie 2021 wird`s wohl im heimischen Tourismus lange nicht mehr laufen. Die schlechte Nachricht: Mit von der Statistik Austria 79,57 Mio. erfassten Nächtigungen im Tourismusjahr 2021 liegen die Zahlen so niedrig wie zuletzt 1970, als 79,52 Mio. Nächtigungen gezählt wurden.
79,57 Mio. Nächtigungen in Österreichs Tourismusbetrieben sind ein Minus von 18,7% zum ohnehin schon coronaverseuchten Jahr 2020 - 18,29 Mio. Nächtigungen weniger als 2020.
Auch bei den Ankünften war das Minus mit 11,5% 2021 noch zweistellig - 22,15 Mio. erfasste Ankünfte von in- und ausländischen Gästen sind um 2,88 Mio. Ankünfte weniger als noch 2020.
Die in Österreich besonders wichtigen Gäste aus dem Ausland verzeichneten mit 49,97 Mio. Nächtigungen ein sattes Minus von 24,6%, inländische Gäste (29,6 Mio. Nächtigungen) nächtigten um 6,3% weniger in Österreich als noch im ersten Seuchenjahr.
Bei einem Minus von 16,6% bei den -mit Abstand- wichtigsten Gästen aus Deutschland wurden 31,1 Mio. Nächtigungen gezählt, bei den Niederländern gab es ein Minus von 41,4% (4,3 Mio. Nächtigungen), Gäste aus Liechtenstein und der Schweiz nächtigten um 36,6% (1,15 Mio. NG) seltener als noch 2020.
Auf das Rekordjahr 2019 fehlten dem österreichischen Tourismus 2021 satte 73 Mio. Nächtigungen - ein Minus von 48%.
Insbesondere Lockdowns bzw. Totalschließungen in den Monaten Jänner bis Mai 2021 sowie im November 2021 sorgten dafür, dass auch 2021 für den Tourismus ein Katastrophenjahr war. Dabei gibt es bei den Zahlenvergleichen aber zu beachten, dass im Jänner und Februar 2020 (knapp vor Corona) der Tourismus noch ziemlich im Vollbetrieb war und damit Gesamtjahresvergleiche etwas hinken.
Nachdem aktuell viele Wintertourismusbetriebe geöffnet sind (während 2021 die Wintersaison eigentlich fast eine Nullnummer war) und sich derzeit abzeichnet, dass es wohl nicht mehr so rasch zu Lockdowns kommen wird (es sei denn, die nächste Variante kommt und ist wieder übler als die gegenwärtige), kann man davon ausgehen, dass 2022 wieder deutlich höhere Nächtigungszahlen folgen werden.
Der Wintertourismus findet 2021/2022 zwar eingeschränkt statt - im Vergleich zu 2019/2020 hinkt man aber noch immer rund 50% hinterher.
Durch den Totalausfall im letzten Wintertourismus sind die Zahlen der typischen Skifahrdestinationen 2021 besonders schlecht ausgefallen:
So verlor Salzburg 2021 31,1% Nächtigungen, Tirol lag im Jahresvergleich 29,8% niedriger, Vorarlberg verzeichnete ein Minus von 28,3%, die Steiermark büßte 10,6% ein und auch in Kärnten wurde um 7,8% weniger genächtigt.
Zuwächse gab es 2021 in den Bundesländern, in denen wenig bis gar kein Wintertourismus lockt: Das Burgenland gewann 9,7%, Niederösterreich legte um 9,4% zu, Wien um 8,9% und Oberösterreich um 5,2%.
Dabei gilt es aber zu erwähnen, dass gerade in Wien darüber wohl keine Jubelstimmung aufkommt: Im Vergleich zu 2019 liegt man noch immer 71,6% zurück - den Städtetourismus hat es ob Covid19 besonders arg erwischt. Wien war 2019 (nach Dauersieger Tirol und Salzburg) im Bundesländervergleich schon an der 3. Stelle - und lag mit 5 Mio. Nächtigungen 2021 nur noch auf Platz 6.
Durch die letztjährigen Lockdowns wird der Jahresvergleich 2022-2021 zwar deutlich besser aussehen - eine nachhaltige Erholung bei den Tourismuszahlen ist aber wohl erst möglich, so sich Covid19 weltweit deutlich abschwächt.
Hier finden Sie weitere bzw. historische: Tourismuszahlen für Österreich. Hier die Zahlen in Sachen Wintertourismus Österreich und hier die Sommertourismuszahlen: Sommertourismus Österreich
Ad hoc-Meldung - Jänner 2022