Das deutliche Wirtschaftswachstum hat auch der Raiffeisen Bank International im Vorjahr durchaus überraschend gute Zahlen beschert - das zeigen die heute präsentierten (vorläufigen) Zahlen der heimischen Bank, die auch sehr stark im Osten Europa vertreten ist.
Primär durch Zukäufe, aber auch durch die überraschend günstige Wirtschaftsentwicklung im Vorjahr, sehen die Zahlen der RBI eigentlich so aus, als hätte es kein Corona gegeben - Zuwächse in fast allen Bereichen.
Der Zinsüberschuss stieg von 3,12 Mrd. Euro auf 3,33 Mrd. und der Provisionsüberschuss war mit 1,99 Mrd. Euro auf Rekordniveau (Vorjahr 1,68 Mrd.). Nachdem die RBI 2021 wieder etwas gewachsen ist, stieg auch der Verwaltungsaufwand etwas an und betrug 2021 2,98 Mrd. Euro (nach 2,83 Mrd.).
Nachdem 2020 noch 598 Mio. Euro Wertminderungen verbucht wurden, waren es 2021 deren nur 295 Mio. Euro - das half auch, das Betriebsergebnis von 2,24 Mrd. Euro auf 2,59 Mrd. zu steigern.
Vor Steuern lag das Ergebnis 2021 nun bei tollen 1,79 Mrd. Euro (nach 1,18 Mrd. im mittelprächtigen ersten Coronajahr) und das Konzernergebnis 2021 konnte von 804 Mio. Euro im Jahr 2020 auf beachtliche 1,37 Mrd. Euro gesteigert werden. Damit lag man sogar über dem Konzernergebnis von 2019, als 1,23 Mrd. Euro Gewinn erzielt wurden.
Das Ergebnis pro Aktie konnte von 2,22 Euro auf 3,89 Euro gesteigert werden - da man für 2019 die Dividende sicherheitshalber ausließ und für 2020 auch nur vorsichtige 48 Cent ausschüttete, gibt es nun den Dividendenvorschlag von 1,15 Euro für 2021.
Nachtrag 1.3.2022: Ob des Krieges in der Ukraine wurde der Dividendenvorschlag sicherheitshalber nun komplett ausgesetzt und auf neue Rechnung vorgetragen.
Bei einem Kurs von zuletzt 25,30 Euro ist das natürlich eine ordentliche Dividende - das führte auch dazu, dass der Banktitel im morgendlichen Börsenhandel gleich einmal nach oben explodierte und gegen 10h um rund 6% höher notierte als noch am Tag davor.
Schon 2021 zählte die Aktie der RBI zu den Top-Performern der Wiener Börse - das wohl auch, weil die Banken die ersten beiden Covid19-Jahre durchaus solide bis sehr gut überstanden haben. Kritischer wird es wohl erst dann, wenn Covid-Hilfen allerorten wegfallen, sich der Aufschwung (der 2022 wohl noch stark ausfallen sollte) wieder abschwächt und neue Krisen am Finanzhimmel auftauchen.
Und gerade bei der RBI ist durch das hohe Engagement in Russland und der Ukraine durchaus Vorsicht am Platz - ein (nicht unmöglicher) Kriegsausbruch bzw. starke Sanktionen gegenüber Russland würden das aktuell starke Standing der Bank mit Sicherheit rasch massiv verschlechtern.
So toll das Ergebnis 2021 auch ist und so solide die Aussichten für 2022: Die RBI-Aktie ist durchaus auch etwas für Mutige!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2022