Während die Gaslagerstätten sich in Österreich laufend leeren und wohl einige Industriebetriebe bzw. Stromerzeuger schon ziemlich nervös in die Ukraine bzw. nach Russland blicken, müssen sich die heimischen Weinliebhaber (insbesodere die Liebhaber von österreichischen Weinen) wenig bis keine Sorgen machen: Die Weinkeller sind nach wie vor ziemlich voll!
Die neuesten Zahlen der Statistik Austria seitens heimischer Weinernte bzw. den heimischen Weinkellern verraten: 2021 war insbesondere für den Weißwein ein gutes Jahr. Aber auch die Rotweinernte war 2021 solide.
2,46 Mio. Hektoliter (hl) Wein wurden 2021 erzeugt. Das ist ein Plus von 3% gegenüber dem 5-Jahres-Schnitt und ebenso ein Plus von 3% gegenüber der Weinernte anno 2020.
1,73 Mio. hl entfielen 2021 auf Weißweine, ein Plus von 5% gegenüber 2020. Der Rotweinertrag betrug 729.800 hl - ein Minus von 3% zu 2020. Hier gilt es aber zu erwähnen, dass 2020 ein sehr gutes Rotweinjahr war.
Auch wenn es lokal natürlich auch 2021 zu Hagel bzw. Spätfrostschäden kam - in Summe war 2021 ein sehr gutes Weinjahr.
Ernteeinbußen (im Vorjahresvergleich) gab es im Burgenland, wo mit 582.300 hl der Ertrag um 6% niedriger ausfiel. Das Burgenland ist ja traditionell rotweinlastig - 334.900 hl Rotwein (-6%) standen im Süden Österreichs 247.300 hl Weißwein (-6%) gegenüber.
Weinbundesland Nr. 1 ist weiterhin klar Niederösterreich: 1,63 Mio. hl Weinernte sind ein ausgezeichneter Wert - 6% mehr als der 5-Jahres-Schnitt und gar 8% mehr als 2020 sind sehr erfreulich. Mit 1,29 Mio. Weißweinertrag (+10%) ist Niederösterreich weiterhin klar weißweinlastig, 339.900 hl Rotwein (gleichbleibend) sind aber sogar mehr Rotweinernte, als aus dem Burgenland gemeldet wurde.
Ein Ernteminus fuhren auch die Weinbauern in der Steiermark (229.900 hl, -7% zu 2020) und in Wien (22.700 hl, -10%) ein.
Von den 2,46 Mio. Hektoliter Wein entfiel mit 2,26 Mio. Hektoliter der Großteil auf die Gütebezeichnung "Qualitäts- und Prädikatsweine".
2019 lag der Weinbestand in Österreich noch auf 10-Jahres-Hoch-Niveau (2,98 Mio. hl). Für Mitte 2020 wurden dann 2,93 Mio. hl Weinbestand gemeldet und für 2021 gab die Statistik Austria nunmehr 2,90 Mio. Hektoliter bekannt.
Das ist zwar eine leicht rückläufige Tendenz (auch ob solider Weinexporte) - aber kein Anlass zur Sorge. Weinautarkie ist jedenfalls gegeben;-)
Während die heimischen Brauereien die häufigen Schließungen der Gastronomie äußerst negativ zu spüren bekamen, wurde der fehlende Weinabsatz über den Handel durchaus solide kompensiert.
Die gute Nachricht in üblen Zeiten: Weinlager voll? Check!
Ad hoc-Meldung - März 2022