Stromproduzentenaktien sind dieser Tage sehr gefragt - einerseits gelten Versorgertitel als einigermaßen krisenresistent, andererseits haben wir gerade eine veritable Energiekrise, welche die Strompreise massiv erhöht hat. Und auch ob der (aktuell etwas leiser gewordenen) Klimakrisendebatte ist ein Unternehmen, welches primär Ökostrom herstellt, natürlich ein gefragter Wert.
Die hohen Erwartungen der Aktionäre dürfte das heute präsentierte Ergebnis für 2021 durchaus erfüllen - die Zahlen sind fast in allen Bereichen schwer positiv:
Die Bilanzsumme wurde von 11,99 Mrd. Euro auf 17,11 Mrd. gesteigert, das EBITA zog 2021 von 1,29 Mrd. auf 1,58 Mrd. Euro an und das Konzernergebnis konnte von 631,4 Mio. Euro auf 873,6 Mio. gesteigert werden.
Auch wenn ob schlechter Wasser- und Winderträge weniger Strom produziert werden konnte als noch im Jahr davor, brachten die deutlich steigenden Großhandelpreise sowie auch die Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria (per 31.5.21) kräftiges Wachstum bei den Zahlen.
Negativ nur das Produktions- und Absatzminus (Stromabsatz von 62.741 GWh auf 58.896 GWh reduziert) sowie die durch den Gas Connect Austria-Kauf gestiegene Nettoverschuldung von 55,2% (nach 27,4%). Die Nettoverschuldung ist aber damit nach wie vor ziemlich überschaubar.
Der Ausblick für 2022 ist für den Verbund eigentlich glänzend: Ein EBITA von 2,6 bis 3,5 Mrd. Euro bzw. ein Ergebnis von 1,34 bis 1,94 Mrd. Euro wird derzeit erwartet - sollte man das (was aktuell sehr wahrscheinlich erscheint) erreichen, sind das absolute Rekordzahlen, die wohl auch wieder mit einer weiteren Dividendenerhöhung zusammenhängen werden.
Schon für 2021 wird die Dividende auf 1,05 Euro pro Aktie erhöht - für 2020 waren es noch 0,75 Euro gewesen.
Nach Handelsbeginn in Wien zog die Verbund-Aktie gleich kräftig an - die Börsianer sind demnach mit dem Ergebnis bzw. den Aussichten sehr zufrieden. Mit aktuellen 96 Euro sind die guten Aussichten für das Unternehmen aber schon ziemlich eingepreist und die Dividendenrendite ist derzeit eher bescheiden - somit ist der Wert wohl nur für solche Anleger ein Kauf, die auch für die nächsten Jahre mit sehr hohen Strompreisen rechnen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2022