Bei den Stromanbietern trennt sich derzeit die Spreu vom Weizen: Wer selbst Strom produziert, profitiert durchaus von den aktuellen Verwerfungen am Strommarkt, wer sich nicht rechtzeitig gegen hohe Strompreise abgesichert hat, dem schlägt die letzte Stunde.
Bei der oekostrom AG überwiegen eindeutig die positiven Aspekte - das zeigt auch die Bilanz 2021, welche heute präsentiert wurde.
Schon 2020 blieb der Windertrag deutlich unter den Erwartungen, 2021 war abermals ein sehr schwaches Windjahr: Der Erzeugungskoeffizient lag bei bescheidenen 0,87 Punkten (ein Punkt wäre normal, 0,87 entspricht einem Ertrag von 13% unter dem Durchschnitt).
Ob der gestiegenen Strompreise konnte die oekostrom AG trotzdem Rekordwerte einfahren: Der Umsatz lag mit 48,35 Mio. Euro über dem Vorjahr (46,79 Mio.), das EBIT betrug 2021 2,7 Mio. (nach 1,8 Mio. im Jahr davor) und der Konzerngewinn nach Fremdanteilen lag bei 1,49 Mio. Euro (nach 952.000 Euro) - ebenfalls ein Rekordgewinn.
Die Stromproduktion lag 2021 bei 105 GWh - das ist weniger als 2020 (110 GWh) und auch weniger als im guten Windjahr 2019, als 117 GWh Ökostrom "geerntet" werden konnte. Beim Energieverkauf konnte man 2021 von 355 GWh auf 367 GWh zulegen.
Stark angewachsen sind auch die Zählpunkte (Kunden) der oekostrom AG: Waren es ein Jahr davor noch 79.000 Stück, ging man 2021 mit rund 90.000 Kunden aus dem Jahr. Dieser starke Zuwachs resultiert primär aus der Übernahme von "MeinAlpenStrom".
Weitere Highlights der oekostrom AG im Vorjahr: In der Photovoltaik hat man erfolgreich mittelgroße Projekte zugekauft, das Repowering in Parndorf konnte erfolgreich finanziert werden (und wird nun 2022 und 2023 umgesetzt) und eine Kapitalerhöhung über 4,1 Mio. Euro war ruckzuck erfolgreich.
Nachdem die Zeiten und Zeichen für den Ausbau der Erneuerbaren nun endlich und eindeutig positiv sind, bringt die oekostrom AG schon in den nächsten Tagen die nächste Kapitalerhöhung an den Start:
Vom 10.5. bis 3.6.2022 haben Altaktionäre die Möglichkeit im Verhältnis 3,5:1 (3,5 Bestandsaktien für eine neue Aktie) Aktien zu zeichnen (oder die Bezugsrechte zu verkaufen), ab 7.6. kommen die Restaktien dann im Rahmen der Folgeemission zur Zeichnung.
Der Bezugspreis der neuen Aktien beträgt (mit Bezugsrechten) 29,50 Euro, ohne Bezugsrechte kann dann in der Folgeemission um 32 Euro gekauft werden.
Nach einigen harten Anfangsjahren ist das Unternehmen nun schon länger und verlässlich in der Gewinnzone und schüttet auch Dividenen aus. Für 2021 schlägt man der Hauptversammlung (im Juni) 30 Cent pro Aktie (nach 25 Cent im Jahr davor) vor - man kann davon ausgehen, dass die anwesenden der rund 2.150 Aktionäre dem Vorschlag auch zustimmen.
Lag der Durchschnittspreis der oekostrom-AG-Aktie 2020 noch bei 20,28 Euro, zog dieser 2021 schon auf 27,21 Euro an. In den letzten Wochen wurde die Aktie gar schon um 40 bis 50 Euro pro Stück gehandelt - da liegt man in der Erwartungshaltung (auch in Bezug auf die Dividenden) schon im Bereich der Verbund-Aktien (welche derzeit ebenfalls extrem hoch bewertet sind).
Mit 29,50 Euro für Altaktionäre (bzw. Bezugsrechtinhaber) bzw. 32 Euro wurden aber durchaus faire Preise für die Kapitalerhöhung festgelegt - es ist davon auszugehen, dass auch diese sehr rasch und erfolgreich endet.
Nachtrag 7.6.2022: In der Bezugsrechtsphase wurden schon Aktien um 8,98 Mio. Euro mittels Bezugsrechten erworben (=72,7% der Kapitalerhöhung) - 3,60 Mio. Euro sind ab 7.6.2022 noch via Crowdinvestingportal Conda zum Preis von 32 Euro disponibel. Es ist davon auszugehen, dass auch diese 112.439 Stück bald gezeichnet sind.
Nachtrag 9.6.2022: Von den 3,6 Mio. Euro sind nach 2 Tagen schon 1,34 Mio. weg und die Nachfrage ist weiter groß - durchaus anzunehmen, dass in ca. 1-2 Wochen die Kapitalerhöhung erfolgreich erledigt ist.
Nachtrag 14.6.2022: Nur noch rund 800.000 Euro (a Aktie zu 32 Euro) sind disponibel - ein baldiges "Ausverkauft" scheint fix.
Nachtrag 17.6.2022: Kapitalerhöhung ausverkauft!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2022