Prognosen im Finanzbereich waren in den letzten Jahren zumeist weniger von Erfolg gekrönt: Covid-19 und aktuell der Ukraine-Russland-Krieg und seine Folgen (u.a. Energiekrise) lassen sich halt sehr schwer voraussagen...
Daher lagen die letztjährigen Prognosen in Sachen ATX-Entwicklung oder Inflationsrate ziemlich falsch - den fallenden Dow Jones, die Wende bei den Zinsen und eigentlich auch den Goldpreis (wiewohl dieser auf Dollarbasis fiel - in Euro blieb er ziemlich stabil bzw. stieg sogar) hat die Geldmarie zuletzt richtig eingeschätzt.
Mögen 2022/2023 keine weiteren "Black Swans" (=negative Überraschungen) hereintrudeln (sind ja schon genug unterwegs) - hier die Prognosen für den Zeitraum September 2022 bis September 2023 einiger relevanten Index-Einheiten:
Titel | Kurs/Stand 7.9.2022 | Progn. 7.9.2022 | Kurs/Stand 7.9.2023 | Tendenz Richtig/Falsch |
---|---|---|---|---|
ATX | 2.819 | 3.000 | 3.162 | Richtig |
Dow Jones | 31.145 | 30.000 | 34.479 | Falsch |
Euribor 1 Mt. | +0,20 | +0,75 | +3,62 | tw. Richtig |
Gold $ | 1.707 | 1.800 | 1.920 | Richtig |
Euro/$ | 0,99 | 1,05 | 1,07 | Richtig |
Öl/$ Brent | 92 | 80 | 90 | Falsch |
Inflation AT | 9,1 | 4,0 | 7,5 | tw. Richtig |
ATX
Bei den Börsen ist neben dem Krieg in der Ukraine eigentlich auch schon eine kleine bis mittlere Wirtschaftskrise eingepreist. Den ATX hat es hier 2022 besonders übel erwischt - tritt im Ukraine-Russland-Krieg nur leichte Entspannung ein (auf die es zu hoffen gilt), sollte wieder etwas Platz nach oben sein.
Dow Jones
Nach langen Jahren des ungebremsten Anstiegs hat es zuletzt auch beim Dow Jones eine Pause gegeben. Nachdem die Weltwirtschaft wohl 2022/2023 eher schwach einzuschätzen ist, sehe ich hier noch weiteren Korrekturbedarf.
Euribor
Die Zeit der Negativzinsen scheint vorbei - auch durch die hohe Inflation in Europa durch die Energiekrise. Die EZB wird wohl die Zinsschraube noch leicht nach oben drehen - aber nur leicht denn: Zu hohe Zinsen können sich die meisten Staaten nach einigen Krisenjahren nicht leisten...
Gold in Dollar
In Dollar hat sich der Goldpreis ja im Vorjahr etwas verringert - nachdem aber der Euro sehr schwach war, zeigte Gold durchaus Muckis und war als Krisenwährung weiterhin sehr gefragt. Ein leichtes Plus scheint hier (bei weiter angespannter Weltpolitik) nicht unwahrscheinlich.
Euro zum US-Dollar
Der Ukraine-Krieg und die folgenden Energietroubles in Europa haben den Euro wieder einmal unter die Parität zum Dollar getrieben. So nun kein kompletter Gasstop seitens Russland für Europa folgt und der Winter warm bleibt (sowohl symbolisch als auch wettertechnisch gesehen), sollte sich der Euro wieder ein wenig erholen.
Ölpreis
Die schwache Weltwirtschaft sollte eigentlich ein wenig am Ölpreis knabbern. Engpässe sollte es beim Öl ja (noch) nicht geben...
Inflationsrate Österreich
Die aktuelle Rekordinflation (fast schon zweistellig) sollte sich 2023 wohl nach unten begeben - einzig eine wirkliche Energieknappheit könnte diese noch weiter treiben. Ob diverser automatischer Anpassungen/Indexerhöhungen wird die Inflation aber wohl noch relativ hoch bleiben.
Die Prognosen sind selbstverständlich ohne Gewähr!
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