Auch wenn das Umfeld für Sommerurlaub 2022 ohne Zweifel auch nicht ideal war (Covid19 im Rückspiegel, Energiekrise voll im Laufen) - der Sommertourismus in Österreich (Mai bis Oktober) lief 2022 eigentlich sensationell gut. Fast schon ein Sommer wie damals - also Zahlen wie 2019, als man neue Rekordzahlen feiern konnte.
2020 war ja das Horrorjahr für den heimischen Tourismus. 2021 konnte man sich im Sommer schon über ein Plus von 23,3% freuen, 2022 verlief noch besser: 77,88 Mio. Nächtigungen von Mai bis Oktober 2022 (laut vorläufigen Zahlen der Statistik Austria) sind abermals ein netter Zuwachs von 17,3% gegenüber dem Vorjahr und nur noch ein Minus von bescheidenen 1,4% gegenüber den Nächtigungszahlen aus dem Rekordjahr 2019.
Insbesondere die Gäste aus dem Ausland kamen viel häufiger auf Urlaub nach Österreich als noch 2020 und 2021. 31,2% der Nächtigungen (24,31 Mio.) wurde von Gästen aus Österreich gezählt, die verbleibenden 68,8% (53,36 Mio.) entfielen auf ausländische Urlauber. Im Vergleich zu 2019 ist hier festzustellen, dass die Inländernächtigungen etwas angezogen haben und die Ausländernächtigungen etwas rückläufig waren.
Bemerkbar ist auch ein starker Rückgang der Gäste aus Fernost: So liegen die Nächtigungszahlen von Chinesen um 93,7% niedriger als noch 2019 und auch Japaner (-85,3% zu 2019) bleiben noch aus.
Für den Ausgang des Toursimusjahres primär relevant sind nach wie vor die Urlauber aus Deutschland: 31,15 Mio. Nächtigungen gingen auf Germany zurück - ein Anstieg von 10,1% gegenüber 2021. Auch Niederländer (4,25 Mio. Nächtigungen) kamen um 7,1% mehr als noch im Jahr 2021.
Zuwächse auch bei Schweizern und Liechtensteinern (2,36 Mio. Nächtigungen), Italienern (1,52 Mio. NG) und Tschechen (1,47 Mio. NG). Die Tschechen werden im Gesamtjahr 2022 wohl wieder Platz 4 der wichtigsten Urlaubsgästeländer einnehmen.
Beliebtestes Sommertourismus-Bundesland war auch 2022 wieder einmal Tirol: 22,40 Mio. Nächtigungen sind ein Plus von 13% zu 2021. Auf Platz 2 hier Salzburg mit 13,83 Mio. Nächtigungen und einem feinen Plus von 17,4% an Nächtigungen. Auf Platz 3 (mit bescheidenem Zuwachs von 6,6%) folgt hier Kärnten mit 9,93 Mio. Nächtigungen.
Bald könnte hier wieder Wien landen: Der 2020 und 2021 schwer gebeutelte Städtetourismus (siehe auch Zahlen bei den Gästen aus Asien...) hob 2022 wieder gewaltig an und resultierte in 8,01 Mio. Nächtigungen. Ein fettes Plus von 108%, welches sich bei halbwegs brauchbarer Corona-Entwicklung wohl auch bald wieder in Richtung Rekordzahlen bzw. Platz 3 im Bundesländervergleich entwickeln könnte.
Schwach hingegen die Zahlen aus dem Burgenland, welches mit 2,03 Mio. Nächtigungen im Sommer 2022 ein Minus von 4,8% verzeichnen musste. Hier gilt es aber anzumerken, dass das Burgenland insbesondere im Sommer 2021 viele inländische Gäste mit sicherem Sommerurlaub und Sonderkonditionen lockte.
Auch für die Wintersaison 2022/2023 kann man vorsichtig optimistisch sein - wiewohl im Winter insbesondere die ausländische Gäste noch ausbleiben werden. Zahlen wie 2018/2019 (72,88 Mio. Nächtigungen) bleiben wohl noch länger Wunschdenken, die 52,66 Mio. Nächtigungen aus der Vorsaison (2021/2022) wird man aber wohl locker übertreffen können.
Negativ könnten sich hier (und vielleicht auch in der Sommersaison 2023) die hohen Energiepreise (= so mancher Haushalt muss wohl den Winterurlaub streichen) und die negative Weltwirtschaftsentwicklung auswirken. Ob des bescheidenen Vorjahresniveaus ist aber durchaus mit einem Plus zu rechnen.
Langjährige Zahlen zum Sommertourismus in Österreich finden Sie hier: Sommertourismus Österreich
Und hier finden Sie die letzten Zahlen des Wintertourismus der Alpenrepublik: Wintertourismus Österreich
Die historischen Gesamtzahlen: Tourismuszahlen Österreich
Ad hoc-Meldung - November 2022