Der Anstieg der Energiepreise seit dem letzten Jahr hat vielen Haushalten massiv zugesetzt und setzte einen Automatismus in Gange, der sich auch dieser Tage noch immer treibend auf die (derzeit zweistellige) Inflation auswirkt.
Auf der Habenseite der Menschen stehen diesbezüglich ja hohe Erhöhungen von Pensionen oder Löhnen. Dass sich dies (via Unternehmen) natürlich auch auf die Preise im Supermarkt auswirkt, ist evident - wird aber vielfach nicht bedacht.
Per 1.4.2023 soll es wieder zu einer Anpassung (=Erhöhung) der Richtwertmieten kommen. Gerade die Richtwertmieten betreffen oft einkommensschwache Menschen - eine Erhöhung von immerhin vorgesehenen 8,6% wäre für viele sozial schwächer gestellte Menschen eine ziemliche Katastrophe. Denn immerhin ist der Hauptbrocken bei den Ausgaben ärmerer Menschen die Miete.
2022 und 2023 sind primär einkommensschwache Personen durch hohe Preise bei Energie massiv betroffen, auch im Supermarkt sind die hohen Energiekosten schon längst schlagend geworden.
Nun etwas Druck von diesen Menschen (und auch seitens Inflation) zu nehmen, wäre eine Aufteilung der den Vermietern zustehenden Mieterhöhungen auf mehrere Jahre durchaus sinnvoll:
Teilt man die aktuellen 8,6 Prozent durch 3, wäre das per 1.4.23 nur eine Erhöhung von 2,90%. Ein derartiges Modell rechnete jüngst WIFO-Direktor Felbermayer (ein guter Mann, wie die Geldmarie meint) vor. Die restlichen 5,8% könnte man dann in 2 Teilen (2024 und 2025) hinzurechnen - natürlich vorausgesetzt (was anzunehmen ist), dass dann die Inflation schon im Abklingen ist.
Mit den aktuellen Indexerhöhungen (in vielen Lebensbereichen - z.B. auch bei den Versicherungen) befeuert man nur die Inflation - staatliche oder kommunale Stellen sollten 2023 ebenfalls auf plangemäße Indexierungen verzichten und diese dann gestaffelt und langsam nachreichen, sobald sich die Inflation wieder etwas beruhigt hat. Auch bei den Lohnverhandlungen im Herbst sollte man seitens Gewerkschaften nicht vergessen, dass man mit extrem hohen Abschlüssen die Negativspirale weiterdreht bzw. befeuert. Auch für normale Mieten (abseits des Richtwertes) sollte der Gesetzgeber rasch dämpfend einschreiten.
Einen Aufschub bzw. ein Verteilen der aktuellen Mieterhöhungen würden Vermieter ziemich sicher leichter verkraften als die betroffenen Mieter - denn die 8,6% beinhalten natürlich auch massiv die Energiekosten. Und wer zahlt diese? Die Mieter...
Ad hoc-Meldung - März 2023