Waren die österreichische Post in den Coronajahren 2020 und 2021 durch den damit verbundenen Paketboom noch deutlich begünstigt, war 2022 eine Normalisierung (auf hohem Niveau) zu beobachten. Das zeigen die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022, die aktuell von der Post AG veröffentlicht wurden.
Insbesondere im 1. Halbjahr schwächelte die Post im Jahresvergleich zu 2021 noch, konnte dieses Minus aber im 2. Halbjahr gänzlich aufholen: Der Umsatz lag 2022 bei 2,522 Mrd. Euro und damit sogar um 0,1% höher als noch im Jahr davor.
Im Segment "Brief und Werbepost" gab es ein Umsatzminus von 0,5% auf 1,218 Mrd. Euro, im Segment "Paket und Logistik" fiel dieses mit 2,5% auf 1,215 Mrd. Euro sogar etwas stärker aus. Deutlich verbessert hat sich hingegen das Segment "Filialen und Bank": Hier steht ein Umsatzplus von 64% (auf noch bescheidene 122,5 Mio.) zu Buche. Es gilt zu bemerken, dass sich die bank99 hier um das Restgeschäft der ING erweitert hat.
Beim EBIT musste die Post AG 2022 Einbußen von 8% hinnehmen: 188,4 Mio. sind angesichts stark steigender Personal- und Transportkosten (die aber auch via Tariferhöhungen an die Kunden weitergegeben wurden) aber wohl durchaus solide. Im Segement Brief&Werbepost gab es sogar ein EBIT-Plus von 1,6% auf 157,6 Mio. Euro (dieses Segment ist also nach wie vor die Cashcow), bei Paket&Logistik ging das EBIT hingegen um 24,8% auf 88,8 Mio. Euro zurück. Positiv die Entwicklung bei Filiale&Bank: Hier steht nur noch ein Minus von 26,7 Mio. Euro zu Buche - eine Verbesserung um 32%. Gut möglich, dass dieses Segement vielleicht schon 2024 die schwarzen Zahlen erreicht.
Unter dem Strich stand 2022 für die Post ein Jahresgewinn von 128,1 Mio. Euro - 2022 waren es noch fette 158,4 Mio. Euro gewesen.
Für die Anteilseigner wird auf der Hauptversammlung am 20.4.23 eine Dividende von 1,75 Euro pro Aktie vorgeschlagen (und wohl auch beschlossen) - im Vorjahr waren es noch 1,90 Euro pro Stück gewesen.
2023 erwartet man ein "mittleres einstelliges" Wachstum beim Umsatz und ein EBIT in der Nähe von 2022.
Die Post-Aktie ist zuletzt etwas teurer geworden und notierte zuletzt um rund 36 Euro. Angesichts der weiterhin stabilen Aussichten ist die Aktie als Dividendenwert (und als Versorger ohne besonders große Sorgen) durchaus weiterhin eine Alternative zur Portfoliobeimischung.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2023