Gerade machen sich die Aktienmärkte wieder gröbere Sorgen ob nicht die nächste Bankenkrise ansteht (ich hoffe und vermute, dem ist nicht so...) - in Sachen Energiepreise (die uns das letzte Jahr massiv beschäftigt haben und dies auch heute noch tun) gibt es aber leichte Entwarnung. Die Angst an den Börsen hilft hier aktuell sogar etwas mit (stark fallende Preise für Fossile), die Energiesorgen 2023 in Europa etwas kleiner zu halten.
Die massiven Preiserhöhungen für Strom und Gas sind ja seit 2022 quasi ein Dauerzustand. Fast kein Monat vergeht, da nicht die Strom- und Gasanbieter sich auf die für Preiserhöhungen entscheidenden Klauseln berufen und die Preisspirale nach oben drehen. Das Wirrwarr um die Klauseln wird lauter und der Konsumentenschutz schreit da und dort kräftig auf - und die EVN kündigt sogar 300.000 Stromverträge um diese dann nicht erhöhen zu müssen. Durchaus skurrile Nachwirkungen der Energiepanik 2022.
Wie schon mehrfach berichtet, sieht es derzeit aber am Gasmarkt (der ja nach wie vor primär den Preis für Strom bestimmt) schon deutlich besser aus. Die Gaslagerstätten Europas sind nach dem milden Winter sehr gut gefüllt (im Vorjahr war das nicht der Fall...) und auch die Strompreise haben sich schon deutlich beruhigt.
Das kommt insbesondere jenen Anbietern entgegen, die Strom und Gas relativ kurzfristig besorgen (und damit keine im Vorjahr teuer eingekauften Lagerbestände haben bzw. nicht im Vorjahr an den Börsen sauteure Stromlieferungen für 2023 erworben haben) - und nachdem viele solche Anbieter 2022 teilweise aus dem Markt gekickt wurden bzw. pleite gingen, entsteht für die "Überlebenden" bzw. Neueinsteiger 2023 wieder ein interessanter Markt.
2022 war der Markt bei Strom und Gas ja ziemlich verrückt - die billigsten Anbieter waren zumeist plötzlich die klassischen Landesversorger, welche insbesondere für Bestandskunden den günstigsten (wiewohl natürlich sehr teuer gewordenen) Tarif hatten.
Seit einigen Monaten sind aber die Großhandelspreise für Strom und Gas wieder günstiger geworden, was auch wieder so etwas wie einen freien Strommarkt entstehen lässt. Viele Anbieter, die Strom und Gas für 2023 nicht zu teuer eingekauft haben oder sogar selber günstig via Ökostrom erzeugen können, sind da nun zu so manchen Landesversorgern wieder klar im Vorteil.
Für Sie als Strom- oder Gaskunde bedeutet das jedenfalls, dass mittlerweile die Zeit gekommen ist, den eigenen Tarif unbedingt einmal bei der E-Control oder bei Durchblicker (siehe Links unten) mit den aktuellen Angeboten zu vergleichen. Die Preise in Österreich sind regional immer noch sehr unterschiedlich und so mancher Kunde eines dereinst günstigen Alternativanbieters musste 2022 einen massiv teureren Tarif abschließen.
Auch wenn der eigene Stromanbieter 2023 die Preise (gegen den Markttrend, aber gemäß Bedingungen) hochzieht ist ein solcher Blick auf Alternativen sehr zu empfehlen. Vielfach sind da schon wieder mehrere hundert Euro bzw. sogar über 1.000 Euro Ersparnis drin.
Achten Sie beim alten bzw. neuen Tarif aber unbedingt auch auf Vertragslaufzeiten und Bedingungen - ein Floatertarif ist für Mutige (die auf weiter fallende Strom- und Gaspreise hoffen) zwar durchaus eine Option, dass die Gas- und Strompreise aber wieder das Niveau von 2020 oder Anfang 2021 erreichen ist wohl eher unwahrscheinlich. Und dreht der Putin dann doch den Restgashahn nach Europa zu, hat Österreich dann doch wieder einige Sorgen mehr als dieser Tage...
Den aktuellen Vergleich der Strompreise in den Landeshauptstädten Österreichs gibt es hier zu finden: Strompreisvergleich Österreich.
Und hier auch noch eine aktuelle Preiserhebung von Gaspreisen in einigen Bundesländern: Gaspreis vergleichen
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - März 2023