Auch wenn sich der (zum Glück harmlose) Winter nun leider doch noch ziemlich in den April 2023 prolongieren sollte: In Sachen Energiesicherheit darf man in Europa vorerst einmal kräftig aufatmen. Was hingegen weniger für so manche Gasrechnung (und natürlich auch Stromrechnung) gilt, die da aktuell ins Haus flattert. Die meisten Gasanbieter (sowie auch Stromanbieter) haben nämlich im Jahr 2022 (für den Winter 22/23) extrem teuer eingekauft und können aktuell niedrigere Einkaufspreise für Gas noch nicht wirklich bzw. nachhaltig an ihre Kunden weitergeben.
So erfreulich hoch die Gaslager in Österreich aktuell gefüllt sind (rund 66% - das ist mehr Inhalt, als es zum Einlagerungsende im Oktober 2021 gab!) - der Durchschnittspreis dieser Einlagerungen aus 2022 ist noch gewaltig (da gab es zumeist Wahnsinnspreise von 100 bis 300 Euro pro Megawattstunde Gas) und trotz massiven Preiserhöhungen wird gerade das Geschäft mit dem Gas für viele Landesversorger nicht unbedingt Riesengewinne abwerfen...
So mancher Alternativanbieter hat sich 2022 schon aus dem österreichischen Gasmarkt verabschiedet und längere Zeit waren es nur die Landesversorger, die beim Gaspreisvergleich (trotz horrendender Preise) vorne waren. Nun konnten sich aber schon einige Alternativanbieter wohl günstigeres Gas sichern (seit Jahresanfang kann man die Gas-Großhandelspreise auch wieder als "normal" bezeichnen) und ein Anbieterwechsel wird in vielen Fällen wieder höchst attraktiv.
Beim aktuellen Gaspreisvergleich der Geldmarie via E-Control zeigen sich derzeit schon gewaltige Unterschiede zwischen den Anbietern. Da und dort sind zwischen dem Landesversorger und den "Privaten" Gasversorgern bei einer Menge von 14.000 KWh mehr als 1.000 (!) Euro Unterschied.
Besonders Maxenergy, go green energy, Lidl Energie oder Drei Energie tauchen hier derzeit im Vorderfeld auf. Ziemlich üblich geworden ist derzeit eine Preisgarantie bis Ende 2023, auf ein Jahr oder gar bis Ende 2024. Wer auf "Nummer Sicher" gehen möchte und einen sauteuren Tarif hat (das ist aktuell von Bundesland zu Bundesland und sogar beim selben Versorger sehr unterschiedlich, also unbedingt prüfen!), kann also schon jetzt zuschlagen.
Setzt man auf weiter fallende Preise und hat einen halbwegs brauchbaren Tarif, könnte man ja noch warten - oder auch einen Floater (richtet sich nach den Großhandelspreisen) riskieren. Bei Floatertarifen ist das (nicht ausschließbare) Risiko wieder steigender Gaspreise natürlich evident.
Die Gaspreise sind jedenfalls derzeit auf dem Weg nach unten - 20 Euro pro MWh (wie noch Anfang 2021) wird es aber wohl so rasch nicht mehr spielen. Aktuell wird Gas (pro MWh) an der Gasbörse CEGH um 46 Euro (für den nächsten Tag) gehandelt, Futures für die Wintersaison 2023 liegen bei 56 Euro. Für das Jahr 2024 kostet der Future derzeit 59 Euro. Panik an der Gasbörse bezüglich der nächsten Zeit sieht also zum Glück anders aus.
Ob sich derzeit schon ein Gasanbieterwechsel auszahlt, ist sehr individuell - Preise und Anbieter vergleichen sollte man aber dieser Tage unbedingt!
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - April 2023