2022 war für die Erzeuger von grünem Strom ein Topjahr. So auch für die Waldviertler W.E.B Windenergie AG, welche trotz sehr schwachem Windaufkommen im Vorjahr das nächste Rekordjahr hinlegen konnte. Dafür waren natürlich primär die massiv gestiegenen Preise für Strom verantwortlich - aber auch ein weiterer Ausbau der Erzeugungskapazitäten.
So konnte die Erzeugung in nunmehr 310 Kraftwerken (in 7 Ländern, davon 265 Windkraftwerke) von 1,27 TWh auf 1,312 TWh gesteigert werden - auch die installierte Leistung stieg im Vorjahr um mehr als 50 MW auf nunmehr 596 MW an.
Erzeugungsland Nr. 1 ist weiterhin Österreich, dahinter folgen Frankreich, Kanada, Deutschland, Italien und Tschechien.
An den Rekordzahlen an allen Fronten war 2022 natürlich der massiv gestiegene Strompreis schuldig. So zog der Umsatz von 113,6 Mio. Euro auf tolle 174,1 Mio. Euro an. Das EBIT verbesserte sich von 31,4 Mio. auf 49,6 Mio. Euro und das Ergebnis nach Steuern sprang von 17,1 Mio. Euro auf nunmehr 29,7 Mio. Euro hoch.
Das Ergebnis pro Aktie (6.305 Aktionäre sind an der Publikums-AG beteiligt) verbesserte sich auf 8,4 Euro - 2,90 Davon (rund 1/3) möchte die WEB dann als Dividende von der Hauptversammlung absegnen lassen. Diese Höhe ist durchaus schlau - immerhin ist in Sachen Ausbau der Erneuerbaren noch sehr viel Weg zu gehen und ein wenig die Eigenkapitaldecke zu stärken (insbesondere bei steigenden Zinsen und Preisen) ist bei den fremdkapitalintensiven Windkraftproduzenten immer sinnvoll.
Auch im Stromvertrieb ist die WEB stark gewachsen (13.379 Zählpunkte nach 11.423 im Jahr davor) - musste sich im Herbst aber ob zu hohen Andrangs sogar der Neukundenaufnahme versperren.
Nach 188 MitarbeiterInnen zum Jahresende 2021 waren es nun Ende 2022 schon 210 Personen im Sold der WEB - die WEB sucht weiterhin Mitarbeiter.
Altaktionäre der WEB durften sich die letzten Jahre sehr freuen: Lag der Durchschnittskurs einer Aktie 2021 noch bei 113 Euro, waren es 2022 schon 196 Euro. Zwischenzeitlich wurden die Papiere am eigenen Handelsplatz (Traderoom) schon um über 200 Euro gehandelt, gegenwärtig gibt man es mit knapp unter 190 Euro nur etwas günstiger.
Als hauptsächlich in der Stromerzeugung tätiges Unternehmen ist die WEB 2023 natürlich auch von der "Übergewinnsteuer" (ab 180 Euro pro MWh) betroffen, die Finanzierung wird ob der steigenden Zinsen wohl auch etwas teuer als zuletzt. Trotzdem kann man auch für 2023 wieder mit sehr feinen Zahlen rechnen - insbesondere wenn der Wind wieder normal weht oder/und die Strompreise weiterhin auf eher höherem Niveau bleiben.
Am 12.5.2023 (auch Tag der Hauptversammlung) kommen jedenfalls schon die Zahlen zum 1. Quartal 2023 - mit diesen kann man dann wohl leichter kalkulieren, ob man an das Rekordjahr 2022 anschließen wird können.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2023