Schon das Geschäftsjahr 2021 verlief für die oekostrom AG hervorragend, 2022 sollte für das Grünstromunternehmen aber (aus bekannten Gründen) besonders fein werden: Die oekostrom AG konnte ihren Gewinn vervielfachen - und zwar gewaltig:
Insbesondere der Gewinn des Wiener Grünstromunternehmens expolodierte: Nach guten 1,494 Mio. Euro anno 2021 sollten es 2022 stolze 10,219 Mio. Euro (Ergebnis ohne Fremdanteile) werden, die die oekostrom AG erwirtschaften konnte.
Da waren natürlich primär die gestiegenen Strompreise dafür verantwortlich während die Stromproduktionszahlen (auch ob Winderträgen unter Plan) mit 107 GWh (nach 105 GWh im Jahr davor) eher bescheiden wuchsen. Beim Stromverkauf konnte man fein zulegen: 398 GWh (nach 367 GWh) wurden 2022 verkauft.
Neben starkem Wachstum bei Umsatz (von 48,35 Mio. auf 85,2 Mio. gestiegen) und Ertrag konnte 2022 auch eine große Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen werden: 12,6 Mio. Euro wurden dabei eingeworben, damit hat die oekostrom AG nunmehr über 3.000 Aktionäre, welche ihre Papiere nach wie vor außerbörslich (z.B. über den hauseigenen Handelsplatz) kaufen und verkaufen können.
Ein weiteres Highlight war 2022 das Repowering des Windpark Parndorfs, welcher nun 2023 in neuer Pracht ans Netz ging und wohl 2023 für einen deutlichen Schub bei der zuletzt eher bescheidenen Eigenstromproduktion sorgen wird.
Bei den Stromkunden gab es einen leichten Zuwachs: Nach rund 90.000 Zählpunkten im Jahr davor sind es nunmehr rund 91.000 Zählpunkte. 2023 möchte man diese weiter erhöhen - die "Sechsstelligkeit" bei den Kunden ist wohl für 2024 anvisiert.
2022 wurde auch der Ausstieg aus dem Grüngasvertrieb beschlossen - seit 1.11.2022 werden hier keine Neukunden mehr angenommen.
Das EBIT der oekostrom AG lag 2022 bei fetten 11,29 Mio. Euro, im Jahr davor waren es noch 2,74 Mio. Euro gewesen.
Das Ergebnis/Aktie lag 2022 bei stolzen 5,51 Euro (nach 1,03 Euro). Daraus resultiert auch eine Erhöhung der Dividende von 0,30 Euro auf 0,40 Euro (vorausgesetzt die HV stimmt dem am 21.6.23 zu) - was angesichts des hohen Gewinns eher eine bescheidene Erhöhung ist. Angesichts zukünftiger Ausbaupläne des Unternehmens aber auch durchaus weise, die Dividende eher geringer anzuheben - schließlich gilt es ja auch zukünftiges Wachstum (welches im Ökostromsegment durchaus wichtig ist) zu finanzieren und hier den Verschuldungsgrad nicht zu hoch werden zu lassen.
Das gelang 2022 ob der gelungenen Kapitalerhöhung schon hervorragend: Die Nettoverschuldung stieg zwar von 12,93 Mio. auf 15,24 Mio. an, der Nettoverschuldungsgrad sank aber stark von 71,78% auf 37,56%.
Auch die Mitarbeiteranzahl des Unternehmens erhöhte sich übrigens auch deutlich: 61 MitarbeiterInnen (nach 38) sind nunmehr im Dienste der oekostrom AG.
2023 ist wieder Ausbau auf allen Linien angesagt. Die Stromproduktion wird wohl schon ob der Inbetriebnahme des Repowerings in Parndorf kräftig anziehen, bei den Kundenzahlen gilt es noch abzuwarten, wie sich die oekostrom AG nach der Marktberuhigung (derzeit im Gange) preislich positionieren wird.
Die Aktien stiegen im Vorjahr kurzzeitig enorm an (Durchschnittspreis 2022 war 36,32 Euro, 2021 waren es noch 27,21 Euro), zuletzt konnten diese aber auch schon unter 30 Euro erworben werden. 2023 ist wohl kein derart großartiges Ergebnis zu erwarten (wäre auch vermessen) - die Strompreise sind schon deutlich gesunken und 2023 drohen auch über 12 Monate (oder vielleicht sogar länger...)staatliche Gewinnabschöpfungen (hohe Strompreise vorausgesetzt). Dividendenspekulanten werden die 40 Cent Dividende wohl auch nicht anlocken - wiewohl die geringe Ausschüttung (wie schon erwähnt) durchaus begrüßenswert und sinnvoll ist.
2022 war jedenfalls ein sensationell gutes Jahr für die oekostrom AG - weiter so!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2023