Besucht man dieser Tage den Flughafen Wien in Schwechat, so gewinnt man den Eindruck, dass die Menschen wieder gerne reisen: Er ist bummvoll. Das zeigen auch die Zahlen zum 1. Quartal 2023, die der Flughafen heute präsentierte:
Nachdem das erste Quartal 2022 noch von Corona-Einschränkungen deutlich geprägt war, explodierten im Verhältnis die 2023er-Zahlen: So zog der Umsatz von 110,9 Mio. Euro um 62,6% auf 180,4 Mio. hoch.
Das EBIT lag nach 12,4 Mio. Euro im Vorjahr bei 34,8 Mio. Euro und das Ergebnis konnte von bescheidenen 6,7 Mio. auf 25 Mio. Euro gesteigert werden. Das wiederum in einem Quartal, das nicht zur Hauptreisezeit zählt.
Die Passagiere in der Flughafen-Wien-Gruppe zogen von 3,7 Mio. auf 6,7 Mio. an - damit liegt man bei 91% vom Vorkrisenniveau. Gut möglich, dass man dieses schon sehr bald wieder erreicht. 5,3 Mio. der Passagiere wurden in Wien-Schwechat gezählt, 1,2 Mio. auf Malta und rund 0,1 Mio. in Kosice.
Für das Gesamtjahr rechnet man derzeit mit einer Passagierzahl von 32-34 Mio., einem Umsatz von rund 830 Mio. Euro und einem Ergebnis von mindestens 150 Mio. Euro. 2022 hatte der Flughafen Wien schon 107,9 Mio. Euro Gewinn gemacht, ist derzeit schuldenfrei und schüttete eine Dividende von 0,77 Euro für 2022 aus.
Sehr gut möglich, dass man 2023 sogar die Ergebniszahlen von 2019 übertrifft (158,9 Mio. Gewinn) und die Dividende erhöhen kann. Wieder in die Nachrichten wird wohl auch der Ausbauplan für die 3. Piste kommen - insbesondere, wenn Flugreisen weiter günstig bleiben.
Glaubt man an ein Anhalten des Flugbooms (der sich gerade wieder abzeichnet), ist die Aktie des Flughafen Wien sicher eine Überlegung wert. Auch wenn sich die Kurse zuletzt wieder erhöht haben (aktuell notiert die Aktie bei knapp über 42 Euro) dürfte man mit einem schuldenfreien Unternehmen, welches sogar im Krisenjahr 2021 einen Minigewinn erwirtschaften konnte wohl ruhig schlafen können. Risikofaktoren: Kriege, Terror, schlechte Weltwirtschaft, neue Pandemien und natürlich auch höhere Flugticketpreise als jetzt.
Wiewohl der Flughafen Wien mit dem Aufstellen großen Photovoltaikanlagen schon jetzt CO2-neutral agiert (sehr lobenswert): Flugzeuge tun das hingegen eher weniger. Ziemlich unverständlich, warum Europa hier nicht endlich eine einheitliche Kerosinsteuer einführt - bzw. eine Abgabe für Flugzeuge, die Europa ansteuern und welche dann hier nicht betankt werden.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2023