Ein kurzer Blick auf die Gasspeicherstände in Österreich (78% voll) und Deutschland (77% voll, Daten lt. AGSI) Mitte Juni 2023 zeigt: Um Gas muss sich die Wirtschaft in Europa 2023 bzw. im Winter 23/24 wohl weniger Sorgen machen als noch vor einem Jahr. Da explodierte der Gaspreis (damit auch der Strompreis) und brachte im Sommer 2022 sogar einige Energieunternehmen in gröbere Troubles.
Ein milder Winter, einige Sparmaßnahmen und hohe Preise haben den Gasverbrauch deutlich reduziert und nunmehr sind auch die Lager nicht gar so leer (im Gegenteil) wie im Frühjahr 2022. Die Folgen für den Gaspreis an der Börsen: Seit Dezember 2022 trat dieser eine Talfahrt an.
Erst vor wenigen Tagen wurde an der CEGH die MWh Gas um nur knapp über 20 Euro pro MWh gehandelt - ein Preisniveau, welches es zuletzt Anfang 2021 gab, als von Gaskrise bzw. Krieg in der Ukraine noch keine Rede war.
Zwischenzeitlich sind die Preise zwar auf aktuelle 30 bis 32 Euro pro MWh Gas gestiegen (day ahead - also Lieferung am nächstne Tag) - von Preisen a la 200 bis 300 Euro (wie im Sommer 2022 gesehen) ist aber längst keine Rede mehr.
Ob der geringen Nachfrage ist Gas also derzeit fast sensationell billig - wiewohl die Notierungen für spätere Lieferungen schon deutlich höher sind als für kurzfristige Lieferungen: So liegt der Gaspreis für eine Lieferung im 3. Quartal 2023 bei 30-35 Euro, für die Wintersaison 23/24 bei 46-47 Euro und für 2024 bei 47-49 Euro.
Im Vergleich zu den Preisen, die die meisten Haushalte dieser Tage für Gas bezahlen, sind aber auch diese Zukunftsnotierungen noch extrem billig!
Denn das Gas, welches derzeit verkauft wird bzw. in den Lagern liegt, wurde zu großen Teilen schon 2022 (extrem teuer) eingekauft - die größeren Anbieter tun sich daher sehr schwer, die Gaspreise für ihre vielen Bestandskunden schon jetzt zu senken. Das wäre nämlich vielfach ein Verlustgeschäft - auch wenn das für viele Kunden bzw. politische Populisten schwer zu verstehen ist.
Es steht aber allen jederzeit frei (außer man ist eine Bindung eingegangen), die Gasverträge laufend zu kündigen und zu einem Alternativanbieter zu wechseln. Ein paar Minuten nach günstigen Anbieter suchen und den Antrag ausfüllen (siehe Links unten) - und schon sind da und dort locker 1.000 Euro gespart!
Ein Gasanbieterwechsel zahlt sich derzeit fast für alle Haushalte massiv aus - vorsichtig sein sollte man nur, wenn man einen "Floatertarif" abschließt, dessen Preis sich monatlich an einem Gaspreisindex orientiert. Solche Angebote sind eher nur Haushalten mit finanziellem Polster zu empfehlen...
Der aktuelle Gaspreisvergleich der Geldmarie via E-Control zeigt jedenfalls wieder deutliche Einsparungsmöglichkeiten. Diese sind bei Floatern derzeit besonders hoch - aber auch bei Fixtarifen (oft mit Preisgarantie) sind fast überall einige hundert Euro drin.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Juni 2023