Auch wenn das Plus bei den PKW-Neuzulassungen lt. Statistik Austria im ersten Halbjahr 2023 vermeintlich nette 16,7% beträgt - die PKW-Neuwagenbranche befindet sich seit 2020 in einer festen Krise. Wurden 2019 noch 329.363 neue PKW abgesetzt (Rekordjahr war 2011 mit 356.145 Stück), waren es nach fast 3 Jahren Corona und Lieferkettentroubles 2022 nur noch 215.050 Stück.
Nachdem sich die Lieferketten mittlerweile wieder einigermaßen eingependelt haben und somit so manche Lieferverzögerung 2023 endlich zur Auslieferung kommt, sieht es nun nach dem 1. Halbjahr 2023 schon etwas besser (aber noch lange nicht gut) aus.
126.690 neu angemeldete PKW sind ein Plus von 16,7% gegenüber 2022 - aber noch ein Minus von satten 28% gegenüber 2019.
Bei den gesamten KFZ konnte man ebenso ein Plus erzielen: 183.190 Stück sind ein Plus von 14,5% - aber auch noch ein Minus von 22,8% gegenüber 2019.
Bei den Antrittsarten hat der Benzinmotor beim PKW weiter die Nase vorne. Das Plus fiel mit 0,8% auf 43.136 benzinbetriebene PKW aber eher bescheiden aus. Benzin-PKW haben damit einen Anteil von 34% bei den Antriebsarten, 42,7% der Benziner entfielen übrigens auf Private. Das zeigt, dass Private weiterhin primär auf den Benziner setzten, Diesel und Alternativantriebe aber eher meiden.
Nummer 2 bei den Antriebsarten sind Hybridfahrzeuge (Benzin- oder Diesel-Hybrid). 34.891 neue KFZ werden derart betrieben - ein Anteil von immerhin 27,6% am PKW-Kuchen.
Platz 3 geht an den einstigen Antriebsartenkaiser Diesel. Mit 25.278 Stück (rund 20% Anteil) konnte man sich gegenüber dem Vorjahr um 4,9% steigern - das hängt wohl auch damit zusammen, dass Dieselantrieb 2022 extrem gemieden wurde und Diesel dieser Tage an den Tankstellen wieder günstiger ist als Benzin.
Den Diesel fast schon eingeholt hat das reine Elektroauto: 23.372 Stück davon wurden im ersten Halbjahr 2023 neu zum Verkehr zugelassen. Ein Anteil von immerhin schon 18,4%. Wie beim Diesel schlagen auch hier bevorzugt Firmen bzw. Behörden zu - nur 21,2% der E-Cars wurden von Privaten gekauft.
VW war im ersten Halbjahr wiederum klarer Markenkaiser, kommt aber dieser Tage nur noch auf 14,7% Marktanteil. Dafür ist der VW-Konzern aber auch mit weiteren Konzernmarken vorne vertreten. Skoda, Audi, BMW und Seat folgen auf den Plätzen.
Die Tendenz zu sauberen Antriebsarten geht also erfreulicherweise weiter - bis der Gesamtbestand von derzeit 5,17 Mio. PKW hier aber "gedreht" ist, dauert es noch sehr lange: Aktuell sind immer noch 50,8% der PKW mit Diesel unterwegs (bei den LKW wohl fast 100%), 42,5% via Benzinmotor, 4,1% haben Hybridtechnik im Motorraum und nur 2,5% reine Elektoautos sind auf den Straßen anzutreffen.
Ad hoc-Meldung - Juli 2023