Die Weinviertler Windkraft Simonsfeld AG veröffentlicht 2023 erstmals einen Halbjahres-Konzernabschluss. Und dieser sieht -erwartungsgemäß- sehr fein aus!
Schon 2022 war für Windkraftunternehmen ein prächtiges Jahr und brachte ein Rekordergebnis von 55,68 Mio. Euro. In den Jahren davor konnte man schon mit einstelligen Millionengewinnen zufrieden sein - 2022 hebelte aber die Energiemärkte aus bekannten Gründen komplett aus und brachte insbesondere Ökostromproduzenten wie der WK Simonsfeld AG tolle Ergebnisse.
Dies wird sich auch 2023 wiederholen - denn wenn auch die Strompreise sich an den Märkten mittlerweile etwas beruhigt haben, bleibt Windkraftwerken von den Selbstkosten bis hin zu den Marktpreisen immer noch eine durchaus erträgliche Gewinnspanne.
Im ersten Halbjahr 2023 lag die Stromproduktion mit 335,3 Mio. kWh etwas unter der Vorjahresproduktion (364,5 Mio. kWh) - ein feiner Herbst bzw. Winterbeginn könnte die Planerträge 2023 aber durchaus noch realisieren lassen. Aktuell (mit Ende September 2023) liegt die WK Simonsfeld nur knapp unter den Planertragszahlen.
Der Umsatz ist mit 60,5 Mio. Euro zum Halbjahr 2023 auch weiterhin auf hohem Niveau (Vorjahr gesamt: 118,8 Mio. Euro), das Ergebnis nach Steuern zum Halbjahr 2023 lag bei 25,4 Mio. Euro und entspricht damit fast der Hälfte des Gewinns 2023 (55,68 Mio. Euro).
Insgesamt 115 Mitarbeiter beschäftigte die Windkraft Simonsfeld zum Halbjahr 2023 (Vorjahr: 91 MA), diese betreuen 88 Windkraftwerke in Österreich, 2 davon in Bulgarien und eine Photovoltaikanlage in der Slowakei. Im Herbst 2023 gehen noch 3 Anlagen (mit je 5,7 MW Leistung) in Dürnkrut ans Netz, bis Ende 2024 sollen dann noch 3 fette Windräder in Wilfersdorf für Zusatzerträge sorgen. Die Projektpipeline ist mit vielen Projekten in der Bewilligungsphase gut befüllt, darüber hinaus gibt es natürlich auch viele Projekte in der Entwicklungsphase. Schade nur, dass es noch immer ziemlich lange dauert, bis ein Windrad sich drehen darf...
Im Sommer 2023 konnte das Unternehmen auch den 2.500sten Aktionär begrüßen. Die Aktien der Publikums-AG waren 2023 deutlich weniger gefragt als noch im Vorjahr: Da zog der Preis pro Aktie zwischenzeitlich auf weit über 700 Euro an. Nunmehr gab es offensichtlich einige Gewinnmitnahmen (fundamental sind die niedrigeren Preise nicht erklärbar) und die Preise auf dem Handelsplatz (nicht über die Börse handelbar) liegen derzeit zwischen 475 und 535 Euro.
Wer weiterhin Strompreise in aktueller Dimension (bzw. sogar höher) annimmt, kann bei solchen Preisen durchaus Aktien kaufen - mit einer Dividende von 10 Euro pro Aktie hat das Unternehmen im Vorjahr richtigerweise nur einen kleinen Teil des Gewinns pro Aktie ausgeschüttet.
Gegenwärtig sind Ökostromunternehmen eindeutig gefragt, die Produktionskapazitäten zu vergrößern (und nicht Gewinne auszuschütten) - für langfristig denkende Anleger ist die Aktie mittlerweile wieder ein klarer Kauf.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2023