Wer seine Getränke gerne in Plastikflaschen oder Dosen erwirbt, wird ab dem nächsten Jahr beim Einkauf wohl ein wenig mehr hinlegen müssen. Denn ab Anfang 2025 steht die Neueinführung des Pfands für Einweg-Kunststoff-Flaschen sowie für Getränkedosen am Programm.
Das Pfand gilt für Einweg-Kunststoff-Flaschen und Getränkedosen von 0,1 bis 3 Liter Inhalt, beträgt 25 Cent pro Einheit und wird dem Verkaufspreis zugeschlagen. Keine Sorge: Wenn sie solche Flaschen oder Dosen später wieder retournieren, gibt es natürlich das Pfand in voller Höhe (25 Cent) wieder zurück!
Auch wenn man in Österreich in Sachen Recycling ohnehin meistens recht brav ist - bei den Einweg-Plastikflaschen bzw. bei den Getränkedosen besteht noch viel Luft nach oben. Bei den PET-Flaschen beträgt die Sammelquote nämlich aktuell nur rund 70% und politisch werden (was auch Sinn ergibt) 90% Recyclingquote angestrebt.
In Deutschland, wo man seit vielen Jahren für PET-Flaschen ein Recylingsystem installiert hat, liegt die Quote bei rund 95% - die 90% scheinen somit auch in der Alpenrepublik leicht möglich.
Die Pfandgebühr von 25 Cent wird nämlich ab 2025 so manche Flasche bzw. Dose nicht in den Restmüll wandern lassen (oder gar in der Natur entsorgt...) sondern vielfach den Weg zurück ins Geschäft schaffen und damit wiederverwertet. Spart in Summe viel Plastik (Öl) oder Aluminium & Co.
Ob es sich um eine Pfandflasche oder Pfanddose handelt, ist ab 2025 an einem einheitlichen Pfandlogo mit EAN-Code zu erkennen, welches auf den Flaschen/Dosen angebracht wird.
Hier gibt es nur wenige Ausnahmen (wie z.B. Verpackungen von Milch- oder Milchprodukten) - diese finden Sie beim Linktipp unten.
Die schon jetzt vorhandenen Mehrweggetränkeverpackungen bleiben gleich - möglich aber, dass die Pfandhöhe hier von den 25 Cent abweicht.
Jedenfalls wichtig bei der Rückgabe: Die Flaschen bzw. Dosen müssen leer und unzerdrückt sein (da wird es wohl aus reiner Gewohnheit bei den braven Entsorgern ein paar "Fehldrückungen" geben) - und das Etikett muss vollständig und lesbar sein.
Die ersten Pfandflaschen und Pfanddosen der neuen Art werden schon Anfang 2024 in den Verkaufsstellen sein - gerade aber in dieser Zeit gilt es noch genau zu schauen, ob es sich um einen Pfandartikel handelt oder noch ein Gebinde aus alter Produktion. Die Getränkehersteller dürfen nämlich noch bis 31.3.2025 ohne Pfandlogo abfüllen und der Verkauf von Produkten ohne Logo ist noch bis 31.12.2025 gestattet.
Die Rückgabe von Flaschen und Dosen mit Pfand ist logischerweise nur in Österreich möglich - und das überall, wo auch gleichartige Produkte ausgegeben werden. Einzig Getränkeautomaten sind hier eine Ausnahme.
Wichtig ist dabei aber auch, dass man als "teilnehmender Pfandbetrieb" nur solche Verpackungstypen zurücknehmen muss, wie man auch ausgibt: So muss der Würstelstand oder die Kebab-Bude, welche nur 0,5-Liter-Dosen bzw. 0,5-Liter-PET-Flaschen ausgibt, auch nur diese Typen zurücknehmen.
Darüber hinaus ist die Rücknahme auch nur von "üblichen Verkaufsmengen" erforderlich - wer also 100 Dosen zum Würstelstand ums Eck bringt, muss also weiterziehen. Es sei denn, er hat sie dort auch erworben;-)
Auch wenn das scheinbar für kleinere Betriebe eine Belastung ist: Vielfach wird sich daraus auch ein kleines "Trinkgeld" ergeben. Wenn der Gast nämlich die Dose retourniert bzw. einfach stehen lässt, sammelt sich hier auch einiges an Gewinn an. Die Lagerkapazitäten müssen da und dort halt ein wenig überdacht werden...
Der Handel (insbesondere die größeren Ketten) hat diese Zusatzarbeit natürlich lange vermeiden wollen - und auch für die unverbesserlichen Umweltschadenignorieren überwiegen die Nachteile des 2025 kommenden Pfandsystems.
In Sachen Recylingquote und damit verbundener Umweltentlastung ist diese politische Änderung aber jedenfalls sehr positiv zu bewerten.
So manche Plastikflasche oder Dose wird sich aus der Natur verabschieden - dafür sorgen dann auch diverse "Heinzelmännchen", die auf "Pfandjagd" gehen und den Dreck anderer einsammeln und zu Bargeld machen.
Noch ein finaler Tipp: Rechtzeitig ein wenig Platz neben dem eventuell vorhandenen Recyclingsystem bzw. dem "Gelben Sack" machen - die "Pfandkiste" bzw. das "Pfandsackerl" wird ab 2025 in den meisten Haushalten ziemlich voll werden!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2024