Auf fette 320 Milliarden Dollar wurde das Vermögen von Elon Musk noch 2021 geschätzt - damit war er auch klare Nummer 1 im Forbes-Ranking der Superreichen. Dann allerdings gab der Aktienkurs von Tesla deutlich nach und Musk verlor bis Anfang 2023 satte 182 Mrd. Dollar. 2023 schien Elon Musk im Milliardärs-Ranking dann mit 180 Milliarden Dollar schon wieder auf Platz 2 auf, nur Bernard Arnault (Luxusgüterkonzern LVMH) hatte mit 211 Mrd. Dollar mehr Vermögen. Mit 114 Mrd. auf Platz 3 gelandet war Jeff Bezos - der (wie Musk) gleichfalls manchmal verhaltensauffällige Amazon-Miteigner (hält mittlerweile aber unter 10% der Anteile von Amazon).
Auch Elon Musk hat mittlerweile schon einige Anteile von Tesla verkauft und dürfte gegenwärtig nur noch rund 13% des Elektro-Autobauers besitzen. Mit Anteilen an SpaceX, The Boring Company, xAI, Hyperloop oder seit 2022 an Twitter (jetzt "X") ist Musk aber doch ziemlich breit aufgestellt.
Ob sich die kolportierten 44 Milliarden Dollar für Twitter (X) aber wirklich jemals wieder irgendwie bezahlt machen, kann man schwer bezweifeln - und auch die anderen Projekte von Elon Musk sind (noch) keine klassichen Cashcows. Das Hauptvermögen kommt jedenfalls aus seiner Tesla-Beteiligung - und hier darf man auch neidlos behaupten, dass hier Musk (und seine Mitstreiter) durchaus enorm viel für das Fortkommen der E-Mobilität geleistet haben.
Wiewohl das Elektroauto noch nicht wirklich in der Breite angekommen ist, konnte das Tesla Model Y mittlerweile fette 1,23 Mio. Stück erreichen (bis Ende 2022, Tesla Model 3 lag da bei 1,79 Mio. Stück) und Tesla konnte mit dem Model Y 2023 bei den Einzelmodellen sogar weltweit die Nummer 1 (vor dem Toyota Corolla) erringen.
Aber Achtung: Im Teslaland gibt es nicht nur positive Nachrichten. Das hat den Tesla-Aktienkurs von November 2021 (350 Euro) auf 106 Euro abstürzen lassen. 2023 ging es dann aber wieder auf rund 260 Euro rauf um aktuell bei 184 Euro zu notieren.
Während die europäischen Autobauer nur sehr langsam auf den fahrenden E-Auto-Zug aufspringen, hat Asien (insbesondere China) hier enorm investiert: Im 4. Quartal 2023 soll der chinesische Autohersteller BYD mit rund 520.000 E-Cars die Auslieferungen von Tesla (484.500 Stück) schon übertroffen haben. Das kann aber natürlich auch ein "Einmaleffekt" sein - im Jänner flaute der E-Auto-Boom in China schon etwas ab.
Aber BYD und viele andere (auch europäische) Autobauer haben mittlerweile schon Fahrzeuge am Start, die sich in Sachen Reichweite gar nicht mehr stark von Tesla unterscheiden - da reduzierte sich in den letzten Jahren der technische Vorsprung von Tesla laufend.
Und nachdem fast überall der Mittelstand noch auf reichweitenstärkere UND günstigere Fahrzeuge wartet, scheint die Preisschlacht versus Tesla (die noch nie wirklich billige Autos im Angebot hatten) eröffnet. BYD arbeitet sich jedenfalls auch schon in den europäischen Zulassungsstatistiken nach vor - und die Nachfrage nach Elektroautos wird nicht mehr so stark steigen wie in den letzten Jahren. Man könnte fast sagen: Jeder "wichtige" Angestellte und Selbstständige hat ja ohnehin schon einen Tesla...;-)
Um Elon Musk (wie übrigens auch um Rene Benko) muss man sich finanziell nicht wirklich Sorgen machen, als Tesla-Aktionär sollte man sich aber weiterhin die Frage stellen, ob Tesla diesen Riesenvorsprung auch weiter nutzen kann:
Tesla Inc. machte 2021 noch bei 54 Mrd. Dollar Umsatz 5,5 Mrd. Dollar Gewinn, 2022 wurde der Umsatz auf 81 Mrd. Dollar gesteigert und der Gewinn betrug 12,6 Milliarden Dollar. 2023 konnte bei 97 Mrd. Dollar Umsatz ein Gewinn von 15 Mrd. Dollar erwirtschaftet werden - wirklich feine Zahlen, wäre Tesla ob der hohen Aufbaukosten (die jeder neue Autohersteller hat) nicht noch mit hohen Verbindlichkeiten ausgestattet.
Die Gewinnmargen werden wohl schon 2024 schrumpfen - und selbst Tesla erwartet für 2024 geringere Absatzsteigerungen als in den Vorjahren. 2025 hat man ein "Billigauto" angekündigt (sinnvoll und wohl als Konkurrenzprodukt zu BYD und Co.) - da werden die Margen weiter sinken.
Eine "gmahte Wiesn" ist die Tesla-Aktie wohl keinesfalls - und wenn es blöd läuft bzw. Elon Musk noch ein paar Käufe a la Twitter tätigt, ist der eitle Herr Musk in einigen Jahren gänzlich aus den Forbes-Rankings verschwunden.
Ad hoc-Meldung - Februar 2024