Während so manche Branche 2023 schon schwächelte, geht es der Finanzbranche zumeist noch gut: Die heimischen Banken präsentierten für 2023 schon Rekordergebnisse und auch die großen Versicherungen Österreichs haben von der hohen Inflation und den hohen Zinsen eher profitiert: Nachdem schon die Uniqa jüngst feine Zahlen präsentiert hat, zog nun die Vienna Insurance Group ("VIG") mit Rekordzahlen nach.
Die verrechneten Prämien (alles vorläufige Zahlen) konnten um 10% auf 13,8 Milliarden Euro gesteigert werden - hier waren natürlich Indexanpassungen (Inflation!) ein starker Treiber - aber auch einige Zukäufe ließen das Prämienvolumen ansteigen.
Das Ergebnis vor Steuern lag mit 773 Mio. Euro gar 32% höher als im Jahr davor, der Gewinn konnte um nette 18,3% auf 559 Mio. Euro erhöht werden - beides Rekordwerte für die VIG.
Sehr starkes Wachstum bei den Prämien konnte in der CEE-Region bzw. in Polen erreicht werden, 56,2% der Prämien seitens VIG werden schon außerhalb Österreichs inkassiert. Österreich (wo man als Wiener Städtische bekannt ist) ist beim Prämienvolumen aber noch klare Nr. 1, dahinter folgen Tschechien und Polen.
Stark gewachsen ist man insbesondere in der Sparte KFZ-Haftpflicht, wo die Prämien um 14,4% zulegten. Auch die KFZ-Kasko hob um 14,3% an, die sonstigen Sachversicherung wuchs mit 11,2% auch zweistellig. 7,5% Zuwachs in der Krankenversicherung sind nett, sogar in der Lebensversicherung wurde ein Plus von 2,7% bekanntgegeben.
Positiv hat sich auch die wichtige Kennzahl "Combined Ratio" entwickelt - der Rückgang von 92,8% auf 92,6% ist hier ein positive Zeichen (je niedriger das Combined Ratio", desto mehr verdient die Versicherung).
Als Dividende werden für das Geschäftsjahr 2023 pro Aktie 1,40 Euro angekündigt - angesichts eines "Ergebnis pro Aktie" von 4,31 Euro ist das sicher nicht übertrieben - und angesichts eines Aktienkurses von knapp über 28 Euro (im Morgenhandel ist die VIG-Aktie im Plus) eignet sich das Wertpapier sicher als Dividendenportfolio-Beimischung.
Für 2024 gibt man sich seitens Hartwig Löger (CEO) & Co. optimistisch und erwartet eine weiter Ergebnissteigerung.
Könnte ob weiterer Indexanpassungen und bei brauchbarer Zinsentwicklung sowie mäßigen Großschäden durchaus eintreffen - auf längere Sicht werden sich die Erträge bei Versicherungen dann nach Beruhigung der Zinslandschaft sowie der Inflation (=Indexanpassung nach oben) aber wieder einpendeln. Auch die aktuelle Immo-Krise wird sich ertragsseitig eher negativ auswirken.
Mit Kursen unter 30 Euro scheint die Aktie aber immer noch ein Kauf zu sein - zumindest für langfristig orientierte Anleger mit Freude an hoher Dividendenrendite.
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Ad hoc-Meldung - März 2024