Angesichts nach wie vor recht hoher Ölpreise war auch 2023 für die OMV AG ein durchaus gutes Jahr. Auch wenn das heute vorgelegte Zahlenwerk in so ziemlich allen relevanten Bereichen ein deutliches Minus zum Vorjahr aufweist - aber das war ja immerhin ein Rekordjahr. Wir erinnern uns: 2022 war das Jahr der explodierenden Energiepreise.
2023 haben sich diese schon deutlich beruhigt und auch die Wirtschaft lief nicht sorgenfrei. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass der Konzernumsatz der OMV von 62,3 Mrd. Euro auf (immer noch hohe) 39,46 Mrd. Euro einbrach.
Der primär durch sinkende Öl- und Gaspreise hervorgerufene starke Umsatzeinbruch wirkte sich natürlich auch auf die Ertragszahlen massiv aus: So sank das operative Ergebnis vor Sondereffekten von 11,17 Mrd. Euro auf 6,02 Mrd. Euro und das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich von 10,77 Mrd. Euro auf 4,60 Milliarden Euro.
Der Periodenüberschuss ging gar um 59% zurück: Nach 3,63 Mrd. Euro im Jahr davor waren es 2023 nunmehr 1,48 Mrd. Euro.
Daraus resultiert ein noch immer feines Ergebnis pro Aktie: 4,53 Euro pro Aktie sind allerdings deutlich weniger als im Rekordjahr 2022, als es noch 11,12 Euro pro Aktie waren.
Die OMV lässt sich aber nicht lumpen und wird (noch folgender HV-Beschluss vorausgesetzt) fette 5,05 Euro pro Aktie an Dividende ausschütten. 2,95 Euro sind hier "Normaldividende", 2,10 Euro stellen eine Sonderdividende dar. Eine hohe Dividendenrendite ist also wieder in Sicht.
Die OMV-Aktie war in den letzten 12 Monaten ziemlich stabil unterwegs und pendelte zwischen 37-46 Euro pro Anteil. Zuletzt ging sie mit 42,64 Euro aus dem Handel in Wien. Zum Börsenstart lag man mit rund 42,50 Euro leicht unter dem Vortagswert.
Auch 2024 wird wieder ein spannendes Jahr für die zu 31,5% in Staatsbesitz befindliche OMV (weiterer Hauptaktionär ist der Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi, welcher 24,9% hält). Seitens Management rechnet man 2024 mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 80 Dollar (2023 waren es 83 Dollar), beim Gaspreis gibt man sich mit durchschnittlich 25 Dollar (2023: 29$) noch bescheidener. Auch sinkende Terminmarktpreise werden für 2024 erwartet.
Nachdem man sich zuletzt im Ölfördergeschäft eher von Assets getrennt hat und aktuell gerade eine Fusion der Chemiesparte Borealis mit einem anderen großen Unternehmen im Raum steht, scheint die Transformation des Unternehmens (weg von Öl und Gas) schön langsam etwas Fahrt aufzunehmen. Auch Engagement im Bereich Biosprit oder Wasserstoff wird wohl zukünftig häufiger kolportiert werden - Geld verdient die OMV aber wohl noch lange Zeit primär mit den Fossilen bzw. im Chemiebereich.
Noch 2 weitere aktuelle Zahlen: Die Nettoverschuldung der OMV sank von 2,21 Mrd. Euro auf 2,12 Mrd. (ist somit kaum der Rede wert), die Mitarbeiteranzahl reduzierte sich ob Verkäufen und den laufenden Abgängen in Rumänien (wo man seinerzeit mit der Petrom ein personell aufgeblasenes Unternehmen übernommen hat) von 22.309 MA auf nunmehr 20.592 MA.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2024