Am 31.10.2024 ist Weltspartag. Das bewegt zwar dieser Tage wohl nur noch wenige Menschen, ihre Bank mit dem Sparschwein aufzusuchen - der Festtag für die Banken ist aber immer noch ein guter Anlass, zumindest Kindern den Spargedanken näher zu bringen.
Ein Problem dabei: Hoffentlich haben Sie überhaupt noch eine Filiale in der Nähe. Denn die Banken haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Unzahl von Filialen geschlossen und die Öffnungszeiten bei verbleibenden Filialen wurden teilweise drastisch reduziert.
In den letzten Jahren waren die Zeiten für Sparbuchsparer sowie auch für die Anleger in Tagesgeld (täglich fällige Einlagen) und Festgeld (gebundene Einlagen) ziemlich traurig: Gab es lange Jahre eine "Nullzinspolitik" mit Minizinsen für genannte Sparformen, folgte 2022 und 2023 eine Hyperinflation.
In der Niedrigzinsphase fraß die niedrige Inflation die Zinsen komplett auf, in der Inflationsphase lag die Inflationsrate deutlich über den gebotenen Zinsen - ein Realwertminus war nicht zu vermeiden.
2024 könnte es aber einen kurzen Lichtblick für klassische Sparer geben: Aktuell sind nämlich die Zinsen noch "brauchbar" und die Inflation lag im letzten Monat bei 1,8 Prozent.
Bleibt die Inflation in etwa konstant bei 1 bis 2 Prozent, können aktuelle Anlagen sogar den Realwertverlust vermeiden!
Beim Tagesgeld (täglich fällig) zahlen nämlich die Bestbieter 2,30 bis 2,80 Prozent, die Santander hat für Neukunden sogar 3,60% (auf 4 Monate) parat. Da bleibt nach Abzug der KESt. sogar ein kleines Plus.
Beim Tagesgeld können die Zinsen (ausgenommen garantierte Aktionssätze über einen kurzen Zeitraum) aber jederzeit gesenkt werden. Für so manche Sparer, die ihre Gelder länger binden können, wäre demnach der Abschluss von Festgeld (bzw. auch Kapitalsparbüchern) derzeit durchaus interessant:
So bietet die Addiko Bank derzeit fette 3,30% auf 6 Monate Bindung und immer noch 3,20% auf 12 Monate Laufzeit. Auf 3 Jahre hätte die Kommunalkredit Austria 3% für Sie und auch auf 5 Jahre wagt die Kommunalkredit noch 3 Prozent Verzinsung.
Bleibt die Inflation niedrig (was derzeit eher zu erwarten ist) und sinken die Zinsen in den nächsten Jahren weiter (was auch derzeit zu erwarten ist), steigt man mit Fixzinsen von 2,5 bis 3 % wohl gar nicht so schlecht aus.
Seit Anfang 2024 sinken die Zinsen schon deutlich und die EZB wird wohl auch noch 2025 den einen oder anderen Zinsschritt nach unten machen.
Ein Besuch bei Ihrer Hausbank kann also derzeit gar nicht schaden - hat diese keine interessanten Konditionen (diese vorher auf der Geldmarie z.B. unter Festgeld vergleichen Österreich vorinformieren), bleibt immer noch die Möglichkeit, in Tages- oder Festgeld bei Direktbanken zu wechseln.
So manche Bank hat übrigens derzeit auch interessante "Weltspartagszinsen" im Angebot und viele Banken, die in der Niedrigzinsphase gar keine Sparbücher mehr ausgegeben haben, haben nun auch wieder "echte" Sparbücher im Angebot!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2024