In Sachen Klimasünden wird der Verkehr in Österreich noch lange dominant bleiben. 5,227 Mio. PKW waren Ende Oktober 2024 lt. Statistik Austria in Österreich zum Verkehr zugelassen und damit schon wieder ein wenig mehr als noch zum Jahresende 2023 zu dem man 5,185 Mio. PKW zählte.
Der Zuwachs an PKW setzt sich also auch 2024 fort und eine Trendwende ist hier auch angesichts der wachsenden Bevölkerung (primär ob Zuzug aus dem Ausland) noch nicht in Sicht.
Sieht man sich die Antriebsarten aller zugelassenen PKW an, ist das noch ein trauriges Bild: 48,3% der PKW sind noch immer ausschließlich mit Diesel unterwegs und 41,9% entfallen auf den klassischen Benzinantrieb. 2024 könnten sich die Alternativantriebe (Elektro und Hygrid) hier aber erstmals an oder über die 10%-Marke schieben - denn immerhin 6% der zugelassenen PKW sind schon mit Hybridantrieb (sparsam, aber natürlich auch nicht wirklich umweltfreundlich) bzw. nette 3,7% sind mittlerweile zu 100% mit Batterieantrieb (Elektro) unterwegs.
Der Neuwagenhandel in Österreich läuft noch immer sehr flau: Zwischen Jänner und November 2024 wurden lt. Statistik Austria 232.100 PKW neu zum Verkehr zugelassen. Das ist immerhin ein Plus von 5,2% zu den gleichfalls schwachen Vorjahreszahlen.
Während der Gesamtbestand aller PKW noch sehr stark von Diesel- und Benzinantrieb dominiert wird (siehe oben), sieht es bei den Neuzulassungen da schon deutlich "grüner" aus: In den ersten 11 Monaten des Jahres kommen die Stinker Benzin und Diesel auf 50,8% der Gesamtzulassungen (Vorjahr: 51,8%), die Alternativantriebe (Hybrid und Elektro) immerhin schon auf 49,2% (Vorjahr 48,1%).
Im November 2024 konnten die Alternativantriebe gar schon auf 55,6% Anteil kommen, nur 44,4% entfielen auf Diesel und Benzin. Gut möglich bzw. sogar wahrscheinlich (auch ob der EU-Abgasnormen), dass im Gesamtjahr 2025 der Alternativantrieb schon die Mehrheit darstellt.
Von Jänner bis November 2024 war jedenfalls nochmalig der Benzinantrieb Nr.1 bei den Neuzulassungen: 76.928 Benziner sind ein Anteil von 33,1% am Gesamtkuchen und ein Zuwachs von 7,7% in Sachen Stückanzahl. Im Vorjahr kamen Benziner noch auf einen Anteil von 32,3% - sind somit sogar ein wenig auf dem Vormarsch.
Die Stärke des Benziners ist aber primär der Schwäche der Diesel-PKW geschuldet: Nur 40.928 neue Diesel-PKW wurden bisweilen zugelassen. Das ist ein Anteil von 17,6% und ein Minus von 4,9% zum Vorjahr. Damals betrug der Anteil noch 19,5% an den Gesamtzulassungen. Dieselskandal, Umweltbedenken und auch hohe Dieselpreise sorgen dafür, dass Dieselantrieb in Österreich schon in wenigen Jahren nicht mehr die Nr. 1 bei den Antriebsarten sein wird.
Ein ziemlich schwaches Jahr gab es 2024 auch beim Elektroantrieb. E-Cars wurden bisweilen 40.359 Stück verkauft, was einem Anteil von 17,4% entspricht. Im Vorjahr war man noch auf 19,9% Gesamtanteil gekommen, der Rückgang bei den Stückzahlen beträgt 7,4%. Damit sind Elektroautos auch "Verlierer des Jahres" - die noch immer hohen Preise, Reichweiten- und Ladediskussionen sowie die Förderungskürzungen für Unternehmen sind hier wohl die Hauptgründe, dass die Elektromobilität noch nicht in die Breite geht.
Die Übergangslösung zum Elektroantrieb ist eindeutig der Hybridantrieb: Mit 73.872 neu zugelassenen Hybridfahrzeugen (Benzin- und Dieselhybrid) kommt man auf 31,9% (Vorjahr: 28,2%) der neu zugelassenen PKW und liegt gar nicht einmal mehr so weit weg von den Benzinern. Durchaus möglich, dass Hybridautos 2025 schon auf Platz 1 landen. Der Zuwachs bei den Zulassungszahlen beträgt jedenfalls satte 22,9% und auch 2025 wird es wohl Zuwächse geben.
Bei den Elektroautos wird wohl auch 2025 kein besonders fettes Jahr werden: Die meisten Firmen bzw. Vermögenden haben ihren Tesla-Kauf schon abgeschlossen und "Sensationen" in Sachen Preis oder Reichweite sind für 2025 nicht wirklich zu erwarten.
Interessant wird in den nächsten Jahren aber jedenfalls das Match "Tesla vs. BYD": Dieses steht mit Ende Oktober 2024 noch 32.994 zu 4.134 für Tesla - Tesla hat hier aber natürlich einen gewaltigen Startvorteil nachdem BYD bei uns erst seit 2023 losgelegt hat. 2024 steht es hier mit Ende November aber nur noch 6.319 zu 3.225 - und wenn der Herr Musk sich weiter profilieren möchte und Ungustl spielt, könnte sich dieses "Spiel" schon bald zugunsten der Chinesen drehen...
So positiv der Trend in Sachen Alternativantrieb auch ist: Der Verkehr wird noch lange einer der Top-Klimasünder Österreichs bleiben. Bis sich die "Landesfahrzeugflotte" in Richtung Strom dreht, vergehen noch viele Jahre bzw. das eine oder andere Jahrzehnt. Auch wenn die Richtung einigermaßen stimmt.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2024