Das Geschäftsjahr 2023/2024 (Oktober 23 bis September 24) war auch für die niederösterreichische EVN schwerer als noch das Jahr davor, als das Unternehmen auch von den hohen Strompreisen am Markt (sowie hohen Beteiligungserträgen) profitieren konnte.
2023/2024 war wiederum der Strom- und Gasvertrieb an Endkunden mit Verlusten verbunden und auch der deutlich höhere Personalaufwand (hohe Lohnerhöhungen und auch ein Mitarbeiterausbau von 7.255 Personen auf 7.568) reduzierte die Erträge deutlich. Immerhin rund 2/3 des Jahresgewinnes entfielen auf Beteiligungserträge (z.B. Verbund).
Der Umsatz der EVN reduzierte sich um 13,6% von 3,77 Mrd. Euro auf nunmehr 3,26 Mrd. Euro. Das EBITA fiel um 8% auf 799,4 Mio. und das EBIT reduzierte sich um 19,4% auf 462,2 Mio. Euro.
Geringer fiel auch das Konzernergebnis der EVN aus: 471,7 Mio. Euro (nach 529,7 Mio.) sind aber immer noch ein -vergleichsweise- nettes Resultat. Auch der Abbau der Nettoverschuldung (von 1,36 Mrd. auf 1,13 Mrd. Euro) kann als Erfolg bezeichnet werden.
Bei der Stromerzeugung konnte man von 2.981 GWh auf 3.318 GWh nett zulegen. Davon entfielen 2.799 GWh auf Erneuerbare - im Jahr davor waren es noch 2.295 GWh gewesen, die man mit Wasser oder Wind erzeugen konnte. Stromerzeugung aus Wärme (Gas!) reduzierte sich (auch ob des warmen Winters 23/24) von 686 GWh auf 519 GWh.
Der Stromabsatz ist im Vergleich zur Produktion bei der EVN immer deutlich höher: 21.643 GWh sind ein ähnlicher Wert wie im Vorjahr (21.483). Der Gasabsatz sank hingegen von 12.454 GWh auf 11.583 GWh.
Für das neue Geschäftsjahr 24/25 erwartet man derzeit seitens EVN ein Konzernergebnis von 400 bis 440 Mio. Euro (also unter dem letzten Jahr), als Dividende für 23/24 plant man 90 Cent auszuschütten (nach 1,14 Euro Sonderdividende im Jahr davor). In den Folgejahren ist eine Mindestdividende von 82 Cent geplant - mehr kann es natürlich auch werden...
An der Börse reagierte man auf die Zahlen bzw. die Aussichten ziemlich negativ: Mit 23,30 Euro war die EVN in den Tag gegangen. Mittags lag das Wertpapier nur noch bei 21,80 Euro, verlor also mehr als 6 Prozent. Im September kostete die EVN-Aktie noch rund 31-32 Euro - mittlerweile sind die Erwartungen an den Energieversorger wohl etwas gesunken.
Im Endkundenbereich und in der Eigenproduktion gibt es für das Unternehmen wohl noch einige Aufgaben, baut man aber bei den Erneuerbaren weiter stark zu, kann man die EVN schon bald wieder als "Dividendenpapier" ins Depot nehmen. Weitere Kursrückgänge sind aber derzeit wohl nicht ausgeschlossen...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Dezember 2024