Immerhin 7 bis 8 Kilogramm Fisch verzehrt der Durchschnittsösterreicher pro Jahr. Das liegt natürlich deutlich unter dem Fleischkonsum (lt. Statistik Austria liegt dieser bei rund 87 Kilogramm), ist aber wirtschaftlich durchaus nicht unbedeutend.
In der Handelsbilanz sorgt der Fischkonsum nämlich für ein starkes Minus: Nur rund 6% der in Österreich verzehrten Fische kommt nämlich auch aus heimischer Aquakultur - der Rest wird importiert.
Scholle, Makrele, Sardine, Thunfisch & Co. entstammen natürlich dem Meer und diesbezüglich gibt es in Österreich naturgemäß keine (bzw. nur eingeschränkte) Möglichkeiten, Meeresfische wirtschaftlich zu züchten. Iglo, Delamaris, Nuri & Co. werden demnach weiterhin keine große Konkurrenz aus Österreich fürchten müssen.
Und doch sind die Zahlen der Statistik Austria in Sachen "Speisefischproduktion in Österreich" durchaus erfreulich: Die heute seitens Statistik für das Jahr 2023 erhobenen Zahlen zeigen nämlich, dass die Produktion von Speisefisch in heimischen Aquakulturen durchaus nett wächst.
2023 wurden nämlich immerhin 5.170 Tonnen Speisefisch aus heimischen Aquakulturanlagen verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von 9,6% (+451 Tonnen) zum Vorjahr. 545 Unternehmen sind in der Speisefischproduktion bzw. Zucht tätig.
Klare Nr. 1 bei den Fischarten sind die Regenbogen- und Lachsforellen, welche auf 1.920 Tonnen kamen und damit um 13,5% zulegten. Vom Bachsaibling waren es immerhin 679 Tonnen, die wohl ebenso vordergründig in Österreich verspeist wurden. Auf fast schon bescheidene (und ziemlich konstant bleibende) 557 Tonnen kommt der Karpfen, der wohl dieser Tage wieder häufiger auf den Tisch kommt und sehr häufig auch importiert (z.B. aus Tschechien) wird.
Bach- und Seeforellen kamen auf 554 Tonnen (+8,4%), dahinter dann ein Fisch, den man in den natürlichen Gewässern Österreichs wohl nicht findet: Der Afrikanische Raubwels. 494 Tonnen davon wurden 2023 produziert. Auch der Elsässer Saibling (486 Tonnen) legte 2023 in den heimischen Aquakulturen deutlich zu und landete klar vor dem Seesaibling, der 264 Tonnen Produktion verzeichnete.
Nicht erfasst ist in dieser Statistik natürlich der Fang der heimischen Fischer. Daher sind die Werte von so manchen heimischen Fischarten auch ziemlich gering: 5 Tonnen Schleie, 25 Tonnen Zander bzw. 6 Tonnen Hecht aus Aquakultur - da waren die Fischer an "offenen" Gewässern wohl deutlich erfolgreicher. Funfact: Immerhin schon 29 Tonnen Garnelen wurden in Österreich 2023 aus Aquakultur gewonnen.
Der Bio-Anteil bei heimischen Speisefischen ist noch eher gering: Gerade einmal 483 Tonnen wurden als Bio-Speisefisch gezüchtet, zumeist waren es Bachsaiblinge und Karpfen.
Während die Fleischproduktion in Österreich in den nächsten Jahren wohl weiterhin etwas rückläufig ausfallen wird (auch ob Änderung des Konsumverhaltens), besteht in der Fischzucht durchaus noch Ausbaupotenzial.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2024