2 große heimische ATX-Unternehmen präsentierten gerade die vorläufigen Geschäftszahlen für 2024 und eröffnen somit den Reigen der Berichtsaison für das Vorjahr. Sowohl die OMV als auch die RBI (Raiffeisen Bank International) landeten dabei etwas bzw. deutlich hinter den Vorjahreszahlen - was aber bei beiden Firmen keine Überraschung mehr darstellt.
Auch wenn die OMV nun optisch auf "Grün-Kurs" ist, bleibt natürlich der Ölpreis die wichtigste Komponente für einen Ölkonzern. Dieser lag 2024 etwas unter den noch in den Jahren davor (2022 und 2023) erzielbaren Preisen und wirkte sich damit natürlich auch negativ auf das Zahlenwerk aus.
Um 14% sank der Umsatz auf nunmehr 33,98 Mrd. Euro. Dies resultierte in ein operatives Ergebnis von 4,25 Mrd. Euro - ein Minus von 19% zum Vorjahr. Der Gewinn selbst sank nur um 6% auf 1,39 Mrd. Euro sodass sich die OMV mit 4,75 Euro Vorschlag (Vorjahr 5,05 Euro) auch für 2024 wieder eine recht fette Dividende leisten möchte.
Auch die RBI blieb -erwartungsgemäß- deutlich hinter den (extrem guten) Vorjahreszahlen. Sehr wohl entwickelten sich wesentliche Ertragskomponenten aber teilweise durchaus positiv:
Der Zinsüberschuss stieg im Jahresabstand von 5,60 Mrd. Euro auf 5,78 Mrd., der Provisionsüberschuss sank hingegen von 2,91 Mrd. Euro auf 2,64 Mrd.
Der Verwaltungsaufwand konnte mit 3,79 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,84 Mrd.) sogar reduziert werden und das Betriebsergebnis blieb mit 4,92 Mrd. (4,99 Mrd.) im Jahresvergleich fast konstant gut.
Hohe Vorsorgen für Fremdwährungskredite in Polen sowie auch Rückstellungen für gerichtliche Troubles in Russland (840 Mio.) belasteten das sonst tolle Ergebnis aber deutlich und so stehen beim Konzernergebnis nach 2,39 Mrd. Euro im Jahr 2023 nun 1,16 Mrd. Euro. Was immer noch ein feines Ergebnis für die RBI wäre...
Russland bleibt für die RBI wohl auch 2025 (und vielleicht auch noch länger) Thema. Auch wenn die Gewinne aus Russland in den letzten Jahren fett waren - die Sanktionen und die Laune von Putin & Co. machen die Bank dort natürlich weiterhin zum Spielball der Mächte. Wohl hätte man nichts dagegen, die RBI-Russland gegen die disponiblen Strabag-Anteile "einzutauschen" und damit das Russland-Abenteuer zu beenden - das ist aber eine rein politische Entscheidung, in welche wohl auch die USA eingebunden sind. "Spielball der Mächte"...
Für beide Ergebnisse gilt (trotz weniger Gewinn bei der OMV bzw. Gewinneinbruch bei der RBI) aber: Krise sieht anders aus. Auch die RBI möchte eine Dividene von 1,10 Euro (Vorjahr 1,25) ausschütten.
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Ad hoc-Meldung - Februar 2025