Es hat schon einige Jahre gedauert, bis sich der Streamingdienst Spotify in die Gewinnzahlen gebracht hat. Auch wenn man schon viele Jahre die weltweite Nummer 1 beim Streamen von Musik bzw. auch von Podcasts ist - die Gewinnzone wurde erst 2024 nachhaltig erreicht.
Das schwedische Unternehmen mit Sitz in Luxemburg (wohl aus Steuergründen...) präsentierte jüngst die Zahlen für das 4. Quartal 2024 und damit auch gleich die Gesamtzahlen für das Geschäftsjahr 2024 - und diese sehen (erwartungsgemäß) sehr gut aus.
So konnte Spotify per Ende 2024 die Anzahl der monatlich aktiven User auf 675 Millionen steigern - ein Plus von 12% im Vorjahresvergleich. Auch die (umsatztechnisch wichtigen) "Premium Subscriber" (die ein kostenpflichtiges Abo haben) stieg um nette 11% und liegen nun bei 263 Mio. User, die sich für Musik- oder Podcast-Genuss Werbung anhören müssen (="Ad-Supported") wurden auch um 12% mehr und sind mittlerweile 425 Mio.
Wesentlich für Spotify sind natürlich die Einnahmen aus den Abos, welche primär den Jahresumsatz 2024 von 13,25 auf nunmehr 15,67 Mio. Euro anstiegen ließen. Nachdem Spotify 2023 und 2024 auch Sparmaßnahmen (leider auch beim Personal sowie bei den "kleineren" Musikern) durchführte, wurde dieser Umsatzanstieg fast 1:1 in Gewinne umgemünzt:
Lag das EBIT 2023 noch bei negativen 505 Mio. und der Jahresverlust betrug 532 Mio. Euro, drehte das EBIT 2024 auf positive 1,365 Mrd. Euro und der Jahresgewinn von Spotify beträgt 1,14 Milliarden Euro.
Das entspricht einem Gewinn pro Aktie von 5,67 Euro (Vorjahr: Verlust pro Aktie 2,73 Euro) und ist natürlich auch schon längere Zeit den Börsianern positiv aufgefallen:
Ende 2022 und Anfang 2023 jammerten die Anleger noch über die lange Zeit, die Spotify benötigt um die Gewinnzone zu erreichen. Um 70 bis 80 Euro pro Aktie konnte man damals einkaufen. Anfang 2021 hatte man noch rund 300 Euro pro Spotify-Aktie bezahlt...
Dann ging aber die Post (auch mit zunehmend besseren Zahlen und der Gewinnaussicht für 2024) kräftig ab und zum Börsenstart am 4.2.2025 kostete eine Aktie schon fette 550 Euro. Nach den Zahlen kletterte die Aktie sogar schon auf 590 Euro hoch und lag am frühen Nachmittag immer noch bei 580 Euro.
Bei einem Gewinn pro Aktie von rund 5 bis 6 Euro kann man sich da schon leicht ausrechnen, dass die Anleger bei solchen Kursen noch auf weitere Gewinnsteigerungen hoffen und die Aktien von Spotify schon sehr hoch bewertet sind.
Aber im Gegensatz von vermeintlichen Zukunftswerten wie z.B. Tesla (meines Erachtens massiv überbewertet und wohl vor harten Zeiten) ist bei Spotify tatsächlich kaum relevante Konkurrenz in Sicht. Und solange die Userzahlen weiterhin zweistellig wachsen (das könnte 2025 aber schon abflauen) wird auch die Spotify-Aktie wohl teuer bleiben.
Ad hoc-Meldung - Februar 2025