Während in der Industrie sowie im Handel allgemeines Schnaufen zu vernehmen ist, beschränkt sich das Wehklagen bei den meisten Banken derzeit eher um die kommende Anhebung der Bankensteuer/Bankenabgabe in Österreich. So wohl auch bei der Erste Group Bank, die gerade die (vorläufigen) Zahlen für 2024 hinlegte, welche wieder ausgezeichnet ausgefallen sind.
2024 schaffte man bei der Erste Bank wieder Rekordzahlen in fast allen relevanten Segmenten. So zog der Zinsüberschuss von 7,23 Mrd. Euro auf 7,53 Mrd. Euro hoch und der Provisionsüberschuss verbesserte sich von 2,64 Mrd. Euro auf 2,94 Mrd. Euro.
Das Betriebsergebnis der Bank zog von 10,55 Mrd. auf 11,18 Mrd. hoch. Sehr wohl stiegen auch die Betriebsaufwendungen, die sich mit 5,28 Mrd. Euro (nach 5,02 Mrd.) aber in Grenzen hielten und der Ersten 2024 ein Betriebsergebnis von starken 5,90 (5,53) Milliarden Euro bescherten.
Zieht man davon noch Steuern, Wertminderungen und Sonstiges ab, landet man bei einem Periodenergebnis für 2024 von starken 3,13 Milliarden Euro - nach 3 Mrd. Euro im Vorjahr das nächste Rekordergebnis. In Österreich gingen die Gewinne 2024 aber schon leicht zurück - das Plus stammt aus dem Ausland.
Die NPL-Quote (Kredite im Portfolio, die aktuell nicht rückgeführt werden) stieg leicht von 2,3% auf 2,6% an - ein Wert, der angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten gar nicht übel ist.
Die Erste Group Bank hat (gegen den Trend bei Großbanken) den Mitarbeiterstand 2024 fast gehalten - 45.717 Mitarbeiter (45.723) wurden gezählt.
Für 2025 rechnet man derzeit mit einer konstanten Entwicklung des Zahlenwerks - ist aber ob drohender externer Einflüsse (z.B. Bankensteuern a la Österreich etc.) diesbezüglich noch vorsichtig.
Besitzer von Aktien der Erste Group Bank hatten im letzten Jahr sehr viel Spaß: Zahlte man vor einem Jahr noch rund 37 Euro pro Aktie, lag der letzte Kurs fast bei 70 Euro.
Dieser Preis erscheint mir schon ein wenig hoch: Auch wenn die Geldmarie im Vorjahr schon für 2024 leicht rückläufige Ergebnisse erwartet hat (die dann noch nicht eintrafen) - 2025 stehen die Vorzeichen derzeit durchaus auf "kleinere Brötchen backen". Wiewohl: 2024 war jedenfalls ein "fettes Brot".
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2025