Dieser Tage trudeln in den Wiener Haushalten wieder eine Menge an Strom-Jahresabrechnungen ein und die Freude der Stromkonsumenten darüber wird sich wohl auch heuer wieder in Grenzen halten. Intensive Nachzahlungen und höhere Vorauszahlungen drohen schon alleine ob des auch in Wien recht intensiven Winters.
Da könnte es schon Sinn ergeben, sich wieder einmal die Alternativen in Sachen Stromanbieter anzusehen - schließendlich spricht sich -schön langsam- herum, dass eine Kündigung des Anschlusses beim lokalen Stromversorger absolut keine Hexerei darstellt.
Eine sehr tolle Plattform zum Vergleich von Stromanbietern bietet die E-Control an (Link unten). In wenigen Schritten kann man einen Strompreisvergleich für ganz Österreich anstellen. Sie müssen nur Ihre Postleitzahl kennen (leichte Übung) und den Stromverbrauch des letzten Jahres wissen (findet sich auf der Jahresabrechnung).
Die Geldmarie hat den folgenden Vergleich für Wien's Stromanbieter mit einem (leicht überhöhten) Verbrauch von 5.000 kW angestellt. Wollen Sie den günstigsten Stromanbieter für einen längeren Zeitraum wissen, sollten Sie bei den Einstellungen auch auf "ohne Rabatte" klicken. Manche Anbieter gewähren nämlich im ersten Jahr einen tollen Willkommensbonus, sind aber über einen längeren Zeitraum dann gar nicht mehr so günstig. Dies also beim eigenen Vergleich unbedingt beachten.
Die erste Erkenntnis: Es gibt sehr hohe Preisunterschiede! Von 810 Euro (VKW) bis 1.177 Euro (oekostrom) für 5.000 kWh Strombezug spannt sich in Wien der Preisbogen.
Testsieger in Wien sind zwar derzeit noch die Vorarlberger Kraftwerke (VKW) - hier droht aber schon per 1.7. eine deftige Preiserhöhung. Trotzdem könnte der Tarif "VKW Österreichstrom" auch nach der Preiserhöhung noch im Vorderfeld sein.
Derzeit noch auf dem Podestplätzen: "My Electric Privat Neukunden" von "My Electric" mit 851 Euro sowie "Austria PUR" von der KELAG. Wie auch der Viertplatzierte "EKG-Strom" der Energie Klagenfurt weisen auch My Electric und die KELAG lt. E-Control aber einen gehörigen Anteil an Atomstrom aus. Für viele Atomstromgegner in der Bundeshauptstadt (und auch in ganz Österreich) also ein klares "No".
Atomstrom findet sich übrigens auch noch beim Tarif von "Switch Strom", welcher im Vergleich derzeit den 7. Platz belegt.
Ziemlich auffallend: Viele Anbieter weisen neben Atomstrom auch noch einen hohen Anteil an fossilen Energieträgern aus - durchgehend grüne Balken (welche die Herstellung aus erneuerbaren Energieträgern wie z.B. Wasserkraft, Ökostrom etc. kennzeichnen) sind selten.
Testsieger ist hier lt. E-Control der Tarif "OVILAVA Strom" der "Wels Strom GmbH". Mit 882 Euro liegt man hier auch preislich durchaus noch im grünen Bereich. Knapp dahinter übrigens der einstige Testsieger "Verbundstrom" vom Verbund mit 888 Euro.
Wirklich fairer Ökostrom findet sich dann auf den letzten Plätzen - aber auch hier gibt es (bei gleichem Leistungsumfang) noch Preisunterschiede von über 200 Euro/Jahr.
Gäbe es da nicht ganz hinten die echten Natur- und Ökostromproduzenten, müssten sich der Wiener Landesversorger "Wien Energie" wohl massiv schämen. Die "Optima"-Stromtarife von Wien Energie sind nämlich eindeutig im Hinterfeld zu finden. 944 Euro pro Jahr bei einem gar nicht so umweltbewussten Strommix (aber kein Atomstrom!) sind für kostenbewusste Wiener ein klarer Auftrag zum Wechsel des Stromanbieters.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2010