Aus Deutschland werden gegenwärtig beim Butterpreis Erhöhungen von 20% gemeldet. Da ist es naheliegend, dass Butter auch in Österreich schon sehr bald teurer wird. Bei Spar spricht man von einer "kleinen Erhöhung", bei Hofer ist ein Anstieg des Butterpreises schon fix - nur bei REWE lässt man sich noch Zeit (wird dann aber wohl nachziehen).
Auch wenn in Österreich die Butter ebenfalls um 20% teurer wird - zu existentiellen Problemen wird es dadurch wohl kaum kommen. Butter ist nämlich seit vielen Jahren durchaus günstig und der Butterverbrauch pro Haushalt ist durchaus überschaubar.
Und doch ist der Anstieg des Butterpreises ein Beleg für generell wieder anziehende Rohstoffpreise, welche die Lebensmittelketten (und auch die Molkereien) nun abfedern müssen.
Im Zuge der Finanzkrise ist es im Vorjahr zu einem starken Preisverfall beim Rohstoff Milch gekommen. Vielen Bauern wurden die Abnahmeverträge gekündigt - der Liter Milch wurde über lange Zeit um weniger als 30 Cent pro Liter abgenommen. Bis September 2009 sanken die Milchpreise - um sich seither wieder etwas zu erholen. Trotzdem sieht man noch vielerorts Milch um weniger als 1 Euro pro Liter - ein Niveau, welches seit langen Jahren vorhanden ist.
Im Mai erhöhte aber z.B. die Gmundner Molkerei den Abnahmepreis für Bauernmilch um 2 Cent auf nunmehr 34 Cent - ein Preis von über 40 Cent (wie z.B. im Jahr 2007) ist aber noch in weiter Ferne. Bei ca. 40 Cent/Liter würde wohl die Zufriedenheitsskala bei den Landwirten erreicht sein.
Es gilt anzumerken, dass diese Preise allerdings noch immer sehr stark subventioniert sind. Trotz abnehmender Anzahl an Bauern steigt die heimische Kuhmilchproduktion weiter stark an (im Vorjahr um 1,1% auf 3,23 Mio. Tonnen Milch). Von einem Milchengpass kann demnach kaum die Rede sein.
Der Trend in Österreich geht weiter zu Naturmilch: Biomilch wurde im Vorjahr um 3,1% mehr produziert, Heumilch wurde gar um 5,5% mehr gemolken.
Auch wenn die Handelsketten nun Butter und Milch (sowie wohl auch weitere Milchprodukte) wieder etwas verteuern - Milchprodukte sind nach wie vor sehr günstig zu haben und werden auch weiterhin als "Lockprodukt" der Lebensmittelketten dienen.
Gerade eben bei "Penny" gesehen: Milch noch um 75 Cent/Liter.
Ad hoc-Meldung - Mai 2010