Mit wenig erfreulichen Nachrichten ging am 31.1 das Geschäftsjahr 2009/2010 des Büromöbel- und Arbeitsweltenherstellers aus Waidhofen an der Ybbs zu Ende.
Der Umsatz von Bene reduzierte sich im Jahresvergleich mit 2008/2009 um -32,4% auf nunmehr 179,3 Mio. Euro. Daraus resultierte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Verlust von 17,2 Mio. Euro - nachdem im Vorjahr noch ein (kleiner) Gewinn von 4,7 Mio. Euro verzeichnet wurde.
Verlust und Umsatzrückgang kamen aber nicht sehr überraschend - der Ausbruch der Finanzkrise und die folgende Wirtschaftskrise hinterließen deutliche Spuren in den Eingangsbüchern des Büromöbelherstellers. Viele Unternehmen unterließen im Vorjahr Neuinvestitionen - darunter litt Bene natürlich (als Zyklikerwert) sehr stark.
Erste grüne Pfänzchen am Konjunkturhimmel sind ja bereits zu verzeichnen, der Aufschwung setzt aber bei Bene zeitverzögert ein. Es darf daher nicht überraschen, dass auch 2010/2011 in den roten Zahlen enden wird - und auch die Geschäftsführung von Bene geht davon aus.
Substanzielle Gefahr für das Unternehmen besteht aber ob der noch konfortablen Eigenkapitalbasis nicht. Bene ist schon im Vorjahr kräftig auf die Kostenbremse gestiegen - der Mitarbeiterstand verringerte sich deutlich. Teilzeitarbeitsmodelle (welche vor einigen Wochen bereits teilweise revidiert wurden) und langsame Konjunkturerholung werden den Verlust von Bene heuer aber wohl deutlich reduzieren.
Ein Aktienkauf sollte jedenfalls derzeit nicht von Dividendenaussicht begleitet sein (die entfällt für's letzte Jahr und wird wohl auch heuer kein Thema sein) - vielmehr könnte ein sichtbarer Aufschwung bei Bene den dahintümpelnden Kurs (derzeit ca. 1,40 Euro, Höchstkurs 2006/2007 war bei 6,50 Euro) noch heuer etwas Flügel verleihen. In 3 oder 6 Monaten könnte ein derzeit riskant erscheinendes Engagement schon durch bessere Quartalszahlen bestätigt werden.
Ein paar Aktien des eigentlich grundsoliden Unternehmens könnten demnach derzeit keinem Portfolio wirklich schaden. Gegenwärtig ist jedenfalls noch Geduld gefragt.
Ad hoc-Meldung - Mai 2010