Auch heute ging der Kursverfall an den internationalen Börsen weiter. Nachdem der amerikanische Dow Jones-Index unlängst wieder unter die psychologisch wertvolle 10.000-Punkte-Marke fiel, wirkten sich die negativen Vorgangen aus Asien (Stichwort Nord-Südkorea-Konflikt) umso intensiver aus. Der Nikkei-Index schloss zuletzt um satte -3,06% tiefer - da war ein solider Start in die durch den Feiertag kurze Börsenwoche kaum möglich.
Um satte 4,36% tiefer lag heute zu Börsenschluss der heimische ATX. Lag der ATX Mitte April noch bei 2.800 Punkten, so schloss der Wiener Leitindex heute bei 2.293 Punkten (-104 Punkte). Ein derart niedriges Niveau hatte man zuletzt im August 2009 - bisweilen gemachte Gewinne dürften aber mittlerweile wieder weggeschmolzen sein. Es sei denn, man hat sich heuer an die Devise "Sell in May and go away" gehalten...
Besonders stark traf es heute die Bankaktien: Die Erste Group lag gar 9,32% tiefer und die Raiffeisen International verlor 6,12%. Ein besonders starkes Minus mussten auch Voestalpine (-7,29%), Zumtobel (-6,29%), Wienerberger (-7,29%) oder Schoeller-Bleckmann (-5,25%) hinnehmen. Alles sehr konjunkturabhänige Titel. Nur die Antizykliker Post und Telekom Austria sowie Mayr-Melnhof lagen leicht im Plus.
Wie hier schon vor einigen Tagen berichtet, könnte nun ein besonders günstiger Zeitpunkt zum Einstieg in solide ATX-Werte (insbesondere Dividenentitel) sein - die Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2010 waren in den meisten Fällen nämlich ausgesprochen gut.
Eine weitere grobe Talfahrt in Wien ist wohl kaum zu befürchten - die meisten Ängste sollten in den aktuellen Kursen schon verpackt sein. Natürlich ist die Wiener Börse aber auch massiv von den Vorgaben der Weltbörsen beeinflusst - weitere Korrekturen können daher noch durchaus möglich sein. Fundamental ist Wien aber sehr gut aufgestellt und wohl derzeit absolut zu billig.
Aber wer weiß - vielleicht folgt ja heuer sogar eine Sommerrallye?
Wenig Rallyedrive ist derzeit wieder im Euro drin - nach kurzer Erholung wird dieser wieder um ca. 1,23 Dollar/Euro gehandelt. Der Ölpreis litt unter den fallenden Börsen ebenso recht stark - das Barrel wird zeitweilig sogar unter 70 US-$ gehandelt. Zeit zum Auftanken!
Ad hoc-Meldung - Mai 2010