Nach ca. 350.000 Arbeitslosen im März und 330.000 Arbeitslosen im April 2010 ist die gesamte Anzahl der Arbeitslosen Menschen (inklusive Schulungen) im Mai 2010 nun auf 305.000 zurückgegangen. Der Jubel über diese Zahlen sollte sich jedoch in Grenzen halten - der Rückgang der Arbeitslosenzahlen ist nämlich primär saisonal bedingt.
Im Jahresvergleich (welcher seriöser ist) stieg die Anzahl der Arbeitslosen (plus SchulungsteilnehmerInnen) allerdings nur noch um 0,4% auf genau 305.267. Ein äußerst geringer Zuwachs an Arbeitslosen. In vielen Bundesländern (Burgenland, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Tirol und Vorarlberg) war die Arbeitslosigkeit zuletzt sogar leicht rückläufig!
Die Anzahl der "klassischen Arbeitslosen" sank im Mai 2010 um 5,5% auf nunmehr 227.089. Dafür waren im Vergleich zum Vorjahresmai um fast 14.000 mehr Menschen in Schulungen - insgesamt wurden 78.178 SchulungsteilnehmerInnen gezählt.
Aufgrund von geplanten Einsparungen bei den Schulungen wird sich diese Zahl (die oft nur als Kosmetik verwendet wird) wohl bald deutlich verringern - dafür kann man wieder mehr "klassische Arbeitslose" erwarten.
Für die nächsten Monate kann man (saisonal bedingt: Bausaison, Tourismus) weiter mit rückgängigen Arbeitslosenzahlen rechnen. Ob es schon im Juni zu einem Rückgang der Arbeislosen im Jahresvergleich (nur der zählt wirklich) kommt, bleibt abzuwarten.
Schon ein Stagnieren der Bezieher von Arbeitslosengelder wäre für 2010 wohl ein Erfolg. Sieht man sich dieser Tage die Bilanzen der heimischen Top- Unternehmen an, keimt diesbezüglich sogar ein wenig Hoffnung auf. Viele Unternehmen mussten 2009 krisenbedingt Angestelle entlassen - vielleicht folgen ja schon 2010 wieder erste Neuanstellungen bzw. Nachbesetzungen aufgrund besserer Auftragslage. Damit sind aber sicher nicht Unternehmen wie TKA oder Post gemeint...
Ein deutlicher Aufschwung bzw. ein wirklicher Rückgang der Arbeitslosigkeit ist aber wohl für 2010 und auch für 2011 nicht zu erwarten. Die längst fälligen Einsparungsmaßnahmen seitens Bund und Länder bzw. Steuererhöhungen werden auch den Privatkonsum deutlich hemmen und für das eine oder andere Jahr auch Wirkung am Arbeitsmarkt zeigen. Ein "Kaputtsparen" sollte es also auch nicht werden...
Lt. österreichischer Berechnung lag die Arbeitslosenrate im Mai 2010 bei 6,3%.
Noch ein Hoffnungsschiffer zum Abschluss: Die offenen Stellen beim AMS stiegen um erfreuliche 19% an, die Kurzarbeit in heimischen Unternehmen war zuletzt deutlich rückgängig.
Ad hoc-Meldung - Juni 2010