Schon der Winter 2009/2010 dauerte heuer sehr lange - die Felder in Österreich wurden dadurch erst relativ spät bestellt. Einem relativ normalen April folgte nun ein extrem regenreicher Mai. Auch die ersten Tage des neuen Monats begannen mit starken Niederschläge und Hochwasseralarm in vielen Teilen Österreichs.
Die heimischen Felder freuen sich zwar im Normalfall über natürliches Wasser - doch was zuviel ist, ist zuviel. Viele Felder stehen unter Wasser und die Frucht kann sich auch ob der eher niedrigen Temperaturen nicht gut weiterentwickeln. Auch der wichtige Sonnenschein war zuletzt eher eine Seltenheit.
Bei den Saisonprodukten Spargel und Erdbeeren wird schon über geringere (und qualitativ schlechtere) Ernten berichtet - kein Wunder: Erdbeeren benötigen im Reifeprozess sehr viel Sonnenstunden und lieben Wärme. Verstärkter Niederschlag bringt Fäule, mangelnder Sonnenschein hinterlässt seine Spuren in Sachen Süße.
Auch beim Obst und Gemüse (welches -soweit nicht im Glashaus gezogen- noch ein wenig Zeit zum Reifen hat) werden starke Einbußen durch die aktuelle Witterung befürchtet.
Während im Osten Österreichs die Feldfrüchte nur sehr zögerlich wachsen (z.B. benötigt Mais sehr viel Sonne), haben in Westösterreich die Milchbauern mit dem Einbringen von Heu ihre liebe Not. Wer dieser Tage seinen gut wachsenden Rasen mähen will (muss), wird dies nachvollziehen können...
Von einer Missernte zu sprechen wäre wohl noch zu früh - immerhin haben die meisten Obstbäume, Feldfrüchte und Gemüsesorten noch einige Wochen Zeit. Weiter anhaltendes Regenwetter und ungewöhnlich tiefe Temperaturen könnten hier aber für die heimischen Landwirte und Gärtner grobe Ertragseinbußen bedeuten.
Auch Weinbauern und Rübenbauern sehen die Dauernässe mittlerweile schon mit Sorge - hier kann man aber bis zur Ernte (September/Oktober) noch auf einige Schönwetterperiode hoffen.
Die logische Konsequenz: Heimisches Obst und Gemüse (aber auch Brot, Mehl & Co.) könnte im Sommer bzw. im Herbst deutlich teurer werden. Bleibt zu hoffen übrig, dass dadurch nicht verstärkt ausländische Ware importiert werden muss.
Ad hoc-Meldung - Juni 2010