Erst Mitte Mai konnte der Goldpreis Höchststände von 1.240 US-Dollar erreichen. Durch den derzeit schwächelnden Euro wurde damit auch erstmals die 1.000-Euro-Grenze (pro Unze) überboten. Nach kurzer Atempause und leichter Korrektur nach unten (1.180 US-$) waren gestern schon wieder neue Rekordpreise zu vermelden.
Im gestrigen Tagesverlauf überstieg der Unzenpreis mehrfach die 1.250-Dollar-Marke - um sich dann im späten Handel wieder etwas zu beruhigen. Steigende Börsenkurse in New York wirkten sich diesbezüglich etwas beruhigend aus. Gegenwärtig (11.00) notiert Gold bei ca. 1.236 Dollar/Unze.
Bei einem Euro-Dollarverhältnis von 1,19 Dollar für einen Euro resultieren für Goldkäufer heute aber immer noch Rekordpreise.
So kostet der allseits beliebte Wiener Philharmoniker (1 Unze) derzeit (11.00h) beim beliebten Münzhändler "Schoeller Münzhandel" satte 1.084 Euro, der 1-Kilo-Goldbarren steht mit 33.700 Euro zum Verkauf, der einfache Golddukat wird um 118 Euro abgegeben und der vierfache Golddukat kostet gar 464 Euro.
In den letzten Wochen war der Goldpreis sehr stark an die Weltbörsen gekoppelt: Ging es an den Börsen hinunten, zog der Goldpreis massiv an. Erholen sich die Börsen zwischenzeitlich etwas, korrigiert der Goldpreis leicht nach unten.
Auch die nach wie vor anhaltenden Unsicherheiten um den Euro bzw. die laufenden Versuche von Spekulanten, gegen einzelne Euro-Mitgliedsländer zu spekulieren, haben viele sicherheitsorientierte Anleger in den letzen Wochen zum Goldkauf bewogen.
Verstärkt hört man aber von Finanzexperten große Verwunderung über die leichte Euro-Panik: Immerhin war der Euro kurz nach Einführung der Gemeinschaftswährung nur 0,826 Dollar wert - um dann (wohl auch zu stark) innerhalb einiger Jahre bei fast 1,60 Dollar pro Euro zu landen. Von Übertreibung bzw. Panik in Sachen Wechselkurs sprach bei den historischen Tiefst- und Höchstständen niemand...
Der kleine Nachteil des Euros: Der Dollar wird als Gesamtwährung verstanden. Durch die vielen Mitgliedsstaaten der Euro-Zone lässt sich seitens Spekulaten leichter ein einzelnes Land vorführen. War das beim finanzmaroden Griechenland noch relativ einfach, dürfte es in Sachen Spanien, Italien, Portugal oder Irland doch nicht so leicht sein.
Darüber hinaus nehmen nun endlich einige europäische Staaten die Sanierung der Staatshaushalte in Angriff - der Währungsspuk rund um den Euro sollte demnach schon bald beendet sein.
Weitere Rekordpreise in Sachen Goldpreis sind bis dahin aber nicht auszuschließen und sogar wahrscheinlich.
Ad hoc-Meldung - Juni 2010