War der April für die europäischen Fluglinien und Flughäfen ob der Vulkanwolke noch mit großen Sorgen und Passagierzahleinbrüchen verbunden, so kann der Mai 2010 durchaus als Wonnemonat abgehakt werden.
Gab es im April 2010 noch ein Passagierminus von 8% (im Vergleich zum ohnehin sehr schwachen April 2009), konnte der Flughafen Wien im Mai 2010 wieder starke Zuwächse einfahren:
Um 11,4% konnte die Anzahl der abgefertigten Passagiere im Mai 2010 gesteigert werden - 1.788.516 Fluggäste sind eine durchaus beachtliche Zahl.
Bei den Flugbewegungen wurde ein Plus von 3,0% verzeichnet, das Höchstabfluggewicht stieg um 14,5% und die Fracht gar um 32,1 Prozent. Auch bei den Transferpassagieren wurde im Mai 2010 eine Steigerung von 11,9% erzielt.
Wieder stark im Kommen - Flüge nach Osteuropa: Ein Plus von 14,5% wurde hier im Mai erzielt. Die Destinationen in Westeuropa wurden um 10,7 Prozent häufiger angeflogen. Nach wie vor boomend: Der Nahe und Mittlere Osten - ein Passagierplus von 17,9 Prozent stand hier im Mai zu Buche.
Von Jänner bis Mai 2010 konnte man im Vorjahresvergleich bisweilen um 4,3% (knapp über 7 Mio. Passagiere) zulegen - trotz Aschewolke ein netter Zuwachs. Bei der Luftfracht konnte gar ein Plus von 31,4% eingeflogen werden.
Die zu Jahresanfang vom Flughafen Wien angepeilten +2% beim Passagieraufkommen dürften trotz Aschewolke (wenn diese nicht wieder länger auf Besuch kommt) leicht erreichbar sein. Auch wenn man derzeit mit sehr schwachen Vorjahreszahlen (Höhepunkt Finanzkrise) vergleicht.
Die Sommerreisesaison hat aber gerade erst begonnen - es wird sich demnach schon sehr bald weisen, ob nicht der eine oder andere Fluggast den Urlaub heuer auf Balkonien verbringen muss oder nicht lieber einen Österreich-Kurzurlaub mit dem Auto antritt. Ein diesbezüglicher Trend konnte schon in der Wintersaison 2009/2010 aus den heimischen Nächtigungszahlen herausgelesen werden.
Das Jahr 2010 dürfte für den Flughafen Wien aber jedenfalls durchaus erfolgreich verlaufen - wenn auch noch Streitigkeiten (z.B. mit der Lufthansa-AUA) über niedrigere Flughafengebühren ins Haus stehen.
Eine durchaus beachtliche Leistung kann auch die AUA für Mai 2010 vermelden: 1,015 Mio. Passagiere wurde im Vormonat befördert - das sind immerhin 16,1% mehr als noch im (Krisen-) Jahr davor.
Von Jänner bis Mai stieg die Passagieranzahl um solide 6,9% an - wäre nicht der "Vulkanmonat" April passiert, wären die Zuwächse derzeit zweistellig.
Für den Rest des Jahres kann man sich wohl kaum laufend zweistellige Zuwächse vornehmen - immerhin flaute das Passagierminus im 2. Halbjahr 2009 schon etwas ab.
Für die AUA gibt es aber derzeit gute Aussichten, das operative Minus schön langsam zu verringern - auch die Erhöhung der Auslastung um satte 4,3% auf 74,8% spricht für das Gelingen dieses Vorhabens.
Guter Wind könnte die AUA schon 2011 wieder (wie angestrebt) in die Gewinnzone führen. Mit Gegenwind ist in der Luftfahrtsbranche aber immer zu rechnen - auch wenn dieser angeblich gut für solide Landungen sein soll.
Ad hoc-Meldung - Juni 2010