Es läuft derzeit alles nach Prognose - auch wenn das WIFO im ersten Quartal 2010 beim BIP (Bruttoinlandsprodukt) einen kleinen Rückgang (-0,1%) verzeichnete. Dieser Rückgang bezieht sich aber nur auf das Vorquartal (4. Quartal 2009).
Gegenüber dem ersten Vorjahresquartal ist die heimische Wirtschaft immerhin schon wieder um 0,2% gewachsen. Das erste Quartal 2009 war allerdings ein Horrorquartal.
Im Jahresabstand war 2009 jedes Quartal (im Vergleich mit dem Vorjahresquartal) deutlich negativ: Im 1. Quartal 2009 schrumpfte das BIP um 4,7%, im 2. Quartal war es gar um 4,9% rückläufig, im 3. Quartal ging es noch um 3,1% runter um im 4. Quartal 2009 nur noch 1,2% unter dem Vorjahresquartal zu liegen. Da sehen +0,2% gegenüber dem Vorjahresquartal gar nicht so schlecht aus.
Im direkten Quartalsvergleich sieht der Vergleich etwas schlechter aus: +0,7% waren es im dritten Jahresviertel 2009, +0,3% im 4. Quartal 2009. Die -0,1% des 1. Quartals 2010 dürften jedoch keinen negativen Trend einläuten - für das Gesamtjahr 2010 erwartet das WIFO sogar noch einen BIP-Anstieg von ca. 1,5%.
Leicht positivem Privatkonsum (+0,25% gegenüber dem 4. Quartal 2009) sowie durchaus zufriedenstellenden Warenexporte (+1,9% gegenüber dem 1. Quartal 2009) stehen derzeit noch immer rückläufige Investitionen und schwache Kapazitätenauslastung gegenüber.
Die anstehenden Sanierungen der Staatshaushalte (weltweit fast überall erforderlich) könnten dem zarten Blau am Wirtschaftswachstumshimmel aber noch jede Menge dunkle Wolken bereiten - das BIP-Wachstum wird wohl die nächsten Jahre (wenn überhaupt) äußerst gebremst erfolgen.
Ad hoc-Meldung - Juni 2010