Obiges Wortspiel drängt sich beim Kommentieren des 1. Quartalsergebnisses 2010/2011 (1.2 bis 30.4) des Büromöbelherstellers Bene natürlich auf. Das Unternehmen aus Waidhofen an der Ybbs ist als Spätzykliker (die Auswirkungen von Krisen wirken sich erst allmählich aus - der Auftragsbestand und Umsatz sinkt längerfristig bis zur nächsten Konjunkturerholung) derzeit nicht zu beneiden.
Musste man im Geschäftsjahr 2009/2010 noch einen Umsatzrückgang von 32,4% auf 177 Mio. Euro hinnehmen und fuhr ein negatives EBIT von 14 Mio. Euro sowie einen Verlust von 17 Mio. Euro ein, so ist auch im neuen Geschäftsjahr noch von Verlusten auszugehen. Das erste Quartal weist noch deutlich in diese Richtung:
Der Umsatz von Bene verringerte sich im ersten Quartal um 21,6% auf nunmehr 37,3 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es noch 47,6 Mio. Euro gewesen. Das EBITA war im Vorjahresquartal mit +1,2 Mio. noch positiv - nunmehr beträgt es minus 0,9 Mio. Euro.
Ein erster Hoffnungsschimmer zeichnet sich in Österreich ab: Hierzulande konnte Bene den Umsatz um 8,4% auf 15,7 Mio. Euro steigern. Starke Verluste gab es aber in den Exportmärkten: Deutschland gab um 36% auf 9,1 Mio. Euro nach, in Russland verlor man 46% Umsatz und auch in U.K. wurden 43% weniger Büromöbel umgesetzt.
Aufgrund der guten Eigenkaptialausstattung und der bekannten Marke (sowie der hohen Qualität) scheint dieses "Umsatzloch" aber für Bene bewältigbar. Die Aktien von Bene dümpeln derzeit bei ca. 1,32 Euro herum (Tiefstkurs im Vorjahr waren 99 Cent) und hoffen auf bessere Nachrichten im 2. Quartal.
Aktienanalysten raten derzeit zumeist zum "Halten" der Aktie - ganz mutige Anleger könnten dieser Tage zu günstigen Kursen einsteigen und hoffen ebenfalls auf bessere Zeiten in der zweiten Jahreshälfte.
Ad hoc-Meldung - Juni 2010