Per 30.4.2010 beendete der Bregenzer Moderhersteller Wolford (Strümpfe, Strumpfhosen, Bodies, Bademode und andere feine Wäsche) das sogenannte "schiefe Geschäftsjahr 2009/2010. Im Gegensatz zum vorigen Geschäftsjahr (EBIT bei recht mageren 2,18 Mio. Euro, kleiner Jahresverlust von 1,2 Mio. Euro) können sich die Aktionäre heuer über deutlich bessere Zahlen freuen - das Ende der Finanzkrise ist auch im Segment der feinen Unterwäsche deutlich spürbar.
Der Umsatz der Wolford Gruppe ging zwar im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals leicht zurück (von 147 Mio. Euro auf 144 Mio. Euro), das EBIT lag aber mit 4,50 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahresergebnis. Nach 1,2 Mio. Verlust wurden nunmehr 2,56 Mio. Euro Jahresüberschuss ausgewiesen.
Gab es in den ersten beiden Quartalen noch deutliche Umsatzrückgänge, so wurden im 3. Quartal 2009/2010 schon +5,7% Umsatzzuwachs erzielt, im 4. Quartal waren es zuletzt sogar +8,7%. Ein deutliches Zeichen, dass die nächstjährige Bilanz wohl noch wesentlich besser ausfallen könnte.
Nach einem Vorjahresergebnis pro Aktie von -0,24 Euro stehen heuer 0,52 Euro pro Aktie zu Buche.
Die Kehrseite des "Turnarounds": Im Jahresschnitt waren um 169 Mitarbeiter weniger beschäftigt, zum Bilanzstichtag 69 weniger als noch im Vorjahr.
Ob diese Zahlen an der Börse für weiteren Auftrieb sorgen, wird sich noch herausstellen: Die früher "Lady-Aktie" genannte Wolford-Aktie zählte nämlich schon in den ersten Monaten des Jahres 2010 zu den großen Gewinnern am heimischen Markt. Von 12 Euro auf zuletzt fast 19 Euro konnte man sich heuer schon verbessern.
In den letzten 12 Monaten konnte sich die Aktie mehr als verdoppeln und stieg von ca. 8 Euro fast unentwegt an - gute Quartalsergebnisse gaben laufend Auftrieb. Auch eine Dividende (fiel für 2008/2009 aus) ist wieder klar in Sicht.
Auf den Höchststand aus dem Jahr 2007 (ca. 37,50 Euro) wird man aber trotz guter Geschäftslage wohl noch ein wenig warten müssen - zu vorsichtig sind gegenwärtig die Anleger. So die weltweite Wirtschaftslage aber weiterhin solide verläuft, kann man auch bei Wolford weiterhin mit guten Nachrichten rechnen - was sich wohl auch weiterhin auf die Aktie auswirken sollte.
Ad hoc-Meldung - Juli 2010