Voraussichtlich im ersten Quartal 2011 fusioniert der Online-Wettanbieter (plus diverse Games) BWIN mit der britischen PartyGaming. Daraus resultiert höchstwahrscheinlich der Abschied vom Kurszettel der Wiener Börse. Wäre schade - denn über BWIN gab es in der Vergangenheit immer wieder viel und interessantes zu berichten.
Vom total überzeichneten Börsengang über eine Inhaftierung der Geschäftsleitung in Frankreich oder Zulassungsstreitigkeiten in diversen Ländern bis hin zu interessanten Geschäftsergebnissen - eine Berg- und Talfahrt der ersten Klasse.
Tendenziell ist BWIN (als bet-and-win gestartet) aber eine Erfolgsgeschichte - wenn auch das 2. Quartal 2010 mit einem Verlust von 2,8 Mio. Euro geendet hat.
Die Halbjahreszahlen für BWIN sind aber noch deutlich positiv: Ein EBIT von 15,1 Mio. Euro (-30,9%) sowie ein Gewinn nach Steuern von 14,7 Mio. Euro (-22,7%) wurde eingefahren.
Deutlich im Plus liegt man derzeit bei den Brutto-Gaming-Erträgen: Diese wurden um fette 22,4% auf nunmehr 260,4 Mio. Euro gesteigert. Das durch die Fußball-WM in Südafrika gesteigerte Interesse an Sportwetten zeichnet sich in diesen Zahlen deutlich ab. Auch neue Umsätze aus Italien (Gioco Digitale) hoben den Umsatz an.
BWIN hat in dieses Ereignis auch werblich investiert, darüber hinaus wirkten sich auch Vorbereitungen für die Fusion mit PartyGaming sowie Kosten für ein neues Portal in Frankreich negativ auf den Geschäftserfolg aus.
Im heurigen Börsenjahr zählt BWIN bisweilen eher zu den Verlierern (Höchstkurs im Jänner über 48 Euro, derzeit 37 Euro) - auch der kurze Run anlässlich der Fusionsbekanntgabe mit PartyGaming ist derzeit schon wieder abgeflaut. Eine solide Prognose scheint damit derzeit nicht wirklich möglich - BWIN ist eindeutig auch eine Aktie für Spieler: BWIN - alles ist möglich...
Ad hoc-Meldung - August 2010