Per 1.9.2010 gilt in für Flüge aus Deutschland die Luftverkehrsabgabe. Betroffen sind davon alle Flüge, welche ab 1.1.2011 aus Deutschland abheben - nicht aber Flüge nach Deutschland. Eine vorzeitige Buchungung für den Urlaub 2011 ist demnach schon von der Abgabe betroffen.
Für Kurzstreckenflüge ab 1.1.2011 beträgt die Luftverkehrsabgabe 8 Euro, für die Mittelstrecke (2.500 bis 6.000 Kilometer) werden 25 Euro zugeschlagen und für Langstreckenflüge beträgt die steuerliche Belastung pro Passagier gar 45 Euro. Kinder unter 2 Jahren (ohne eigenen Sitzplatz) sind von der Abgabe nicht betroffen.
Die deutsche Regierung erhofft sich aus dieser neuen Steuer Einnahmen in der Höhe von ca. 1 Milliarde Euro - 2012 soll dann der Erfolg der Steuer bzw. deren Auswirkungen auf die Flugbranche evaluiert werden.
Dass alle Fluglinien sich gegen eine solche Steuer aussprechen, überrascht wenig. Mit einiger Sicherheit werden aber die Steuern 1:1 auf die Fluggäste abgewälzt - der Konkurrenzkampf in der Luft ist derzeit zu stark, dass hier noch genug Platz für die Übernahme der Luftverkehrssteuer bliebe.
Schon in Kürze werden die Preise für 2011-Flüge aus Deutschland (welche ja teilweise schon zu buchen sind) um ein paar Euro teurer werden. Wer nächstes Jahr einen Hin- und Rückflug nach Deutschland bucht, muss also mindestens mit 8 Euro Mehrkosten rechnen.
Es würde aber auch gar nicht verwundern, wenn auch andere Regierungen (auch Österreich ist hier ein heißer Kanditat) dem Beispiel Deutschland folgen würden und eine Luftverkehrssteuer einführen. Die steuerliche Belastung von Kerosin ist allerorts ohnehin noch recht gering - und die Staatsfinanzen sind fast in ganz Europa ziemlich marod.
Fliegen ist in den letzten Jahren ob des Konkurrenzkampfes mit Billigairlines erstaunlich billig geworden. Die Beruhigung des Ölpreises nach der Finanzkrise hat dazu ebenfalls beigetragen. Der Ölpreis ist mittlerweile wieder etwas angestiegen, die Airlines sanieren fast alle kräftig und die Luftverkehrssteuer wird mit Sicherheit fast überall zur Gänze den Ticketpreisen aufgeschlagen werden.
Möglicherweise eine gute Gelegenheit, die Preise auch so ein wenig nach oben anzupassen - Luftverkehrsabgabe hin oder her. In ein paar Monaten wissen wir mehr.
Ad hoc-Meldung - September 2010