Ein durchaus zufriedenstellendes Jahr zeichnet sich heuer für die Flugbranche ab. Wurde die Erholung im Frühling noch durch die vulkanaschebedingten Flugausfälle kurz gebremst, so wird die Sommersaison mit tollen Passagierzuwächsen abgeschlossen.
Nach knapp über 2 Mio. abgefertigten Passagieren im Juli (und einem Plus von 11,3%) sind im August 2010 wieder sehr breite Zuwächse zu verzeichnen: 1.991.481 Passagiere wurden abgefertigt - ein Plus von 13%.
Von Jänner bis August 2010 wurden somit schon ein Passagierplus von 7,5% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.
Die Flugbewegungen stiegen im August 2010 um 4,5% an (ein Zeichen, dass die Flugzeuge heuer besser ausgelastet sind), das Höchstabfluggewicht stieg um 13,9% und Fracht wurde um 10,7% mehr transportiert als noch ein Jahr davor.
Starke Zuwächse verzeichnete die Region Osteuropa (+21%) - auch Westeuropa lag mit +14,3% über den durchschnittlichen Zuwächsen. Die Region "Naher und mittlerer Osten" hingegen stagnierte im August fast schon ein wenig (verglichen mit den zuletzt erreichten Zuwächsen) - trotzdem konnte ein Plus von 4,2% an Passagieren verzeichnet werden.
In den nächsten Monaten werden die Zuwächse beim Flughafen Wien wohl wieder etwas geringer ausfallen - immerhin vergleicht man dann schon mit den etwas besseren Zahlen aus der ersten Erholungsphase nach der Finanzkrise. In der zweiten Jahreshälfte 2009 konnte sich der Flugverkehr schon wieder etwas stabilisieren - zweistellige Zuwachsraten sollte man daher wohl bestenfalls noch im September erwarten.
Dass die Passagierzuwächse nicht 1:1 in Umsatzzuwächse oder Gewinnzuwächse umzurechnen sind, sah man schon bei den unlängst präsentierten Geschäftszahlen zum Halbjahr 2010 (welche aber trotzdem recht gut ausfielen). Steigender Kostendruck durch die Airlines (insbesondere AUA-Lufthansa) geht auch an der Bilanz des Flughafen Wien nicht spurlos vorüber. 2010 kann man diesbezüglich aber noch mit wenig negativen Auswirkungen rechnen.
Interessanter wird da schon die politische Reaktion auf den Skylink-Rechnungshofbericht sein, welcher dem Vorstand (oder Teilen davon) den Job kosten könnte. Als gelernter Österreicher darf man aber vermuten, dass eine solche Reaktion erst nach den Wien-Wahlen (Oktober) kommen könnte. Wenn überhaupt - für Flughafen-Wien Chef gilt schon seit dem Vorjahr: Totgesagte leben oft länger.
Ein Passagierplus von 11,3% zum Vorjahresaugust (ca. 1,1 Mio.) vermeldete heute auch die der Lufthansa gehörende AUA. 19 Prozent Plus im Linienverkehr steht wieder ein Charterminus (-26% zum August des Vorjahres) gegenüber. Der Charterbereich dürfte demnach für die AUA keine große Rolle mehr spielen.
Auch die Auslastung der Flugzeuge konnte im August wieder gesteigert werden: Um 1,5% auf nunmehr 83,3 Prozent.
Von Jänner bis August 2010 konnte man die Passagierzahlen auf 7,3 Mio. steigern - trotz Vulkanasche eine Steigerung von 10% gegenüber 2009. Besonders positiv die Steigerung der Auslastung: diese liegt nunmehr um 3,4% höher bei 76,7%.
Ad hoc-Meldung - September 2010